John Garcia - John Garcia And The Band Of Gold

Review

„John Garcia And The Band Of Gold“ macht Bock. Auf Stoner fuckin‘ Rock. Und es ist auch dringend notwendig. Denn Mr. JOHN GARCIA ist die Stimme des Genres. Und von dieser erwartest du nun einmal keinen lauwarmen Aufguss, auch nichts Gepanschtes oder im großen Bottich im Supermarkt Erhältliches.
Von der Stimme von KYUSS – fuckin‘ KYUSS! – erwartest du das gute Zeug, das scharfe von unter der Theke und nicht von unter ferner liefen. Wenn JOHN GARCIA zur Vokaldehnung ansetzt, dann willst du verdammt noch mal richtig elektrisiert oder weggeschossen werden, am besten beides. Dieses Versprechen hat seine erste Götterband seinerzeit lodernd an den Wüstenhimmel geschrieben und ziemlich fahrlässig Heerscharen und JüngerInnen und Copycats erzeugt.

JOHN GARCIA löst das Versprechen ein

Mit „John Garcia And The Band Of Gold“ also löst der Mann dieses Versprechen nun tatsächlich einigermaßen ein. Chris Goss (MASTERS OF REALITY – fuckin‘ MASTERS OF REALITY) war als Produzent mit im Boot und die 11 neuen Stücke sind das Beste, was JOHN GARCIA seit „Amusing The Amazing“, SLO BURN und gut 20 Jahren zu verdealen versucht. Besser als UNIDA und damit selbstredend besser als HERMANO und VISTA CHINO.
Seine goldene Band nämlich setzt ihre massiven, brennenden Riffberge nicht zu desillusionierend eintönigen Fata-Morgana-Songs zusammen und verirrt sich auch nicht in benebelten Improvisations-Wadis. JOHN GARCIA ist ja auch nicht Jerry Garcia.

Denn „John Garcia And The Band Of Gold“ kennen die Formel

Den Herren Groban, Pygmie und Saenz gelingen in Tateinheit mit den Chefs an Mikro und Reglern vielmehr packende Stücke, die sich natürlich kein Sandkorn weit von der KYUSS-Formel entfernen, aber diese so spannend wie wenige andere lösen. Für diverse flirrend-heiße Riffs würde sich Josh Homme nicht schämen und „Popcorn (Hit Me If You Can)“ ist ein Draufgänger-Hit sondergleichen, der in seiner zweiten Hälfte das Pedal so konsequent aufs Metall drückt, wie es die QUEENS OF THE STONE AGE in ihren zügellosen Momenten häufiger tun als KYUSS es für nötig befanden.
Außerdem hervorzuheben ist der sprechend betitelte Anschluss-Trip „Softer Side“. Genauso wie das für das Album einigermaßen repräsentative „Don’t Even Think About It“ mit einprägsamen Melodien, getragen von beiden Saiteninstrumenten. Und natürlich absolut famosem, gleichsam hochemotionalem wie lässigem Gesang des Meisters.
Schlecht, also beliebig, ist aber nichts auf „John Garcia And The Band Of Gold“. Nostalgie hin oder her, die Platte ist heiß. Und schafft es auch irgendwie, einer schnöde Platten-Rezi straight vom Schreibtisch einen nicht gerade subtilen sexuellen Unterton unterzujubeln. Meine Güte. Holy fuck.

14.01.2019
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