Kromlek - Kveldridhur

Review

Die junge Heiden-Combo KROMLEK aus dem Hause Trollzorn scheint eine löbliche Ausnahme in der derzeit uninspirierten und maßlos ausufernden Pagan-Metal-Szene zu sein. Das Debüt „Kveldridhur“ der fränkischen Band überrascht mit unverbrauchtem Liedgut, originellem Gitarren-Spiel und einer deutlich herauszuhörenden Portion Spielfreude.

Der Anteil an Humppa und ernsthaftem Pagan Metal halten sich die Waage, doch sind die verspielten Parts ein wenig prägnanter und knackiger und nicht so ausgelutscht wie bei der Konkurrenz bzw. der derzeitigen Referenz EQUILIBRIUM. Deutlich sind die Einflüsse von FINNTROLL herauszuhören – wie bei fast jeder Pagan Truppe, die auf Humppa setzt. Die „ernsthaften“ Anteile sind recht groovig und erinnern entfernt an die Szenegröße AMON AMARTH – die wuchtigen Gitarren haben sowohl die Schweden als auch die Bajuwaren gemein.

Was den sechs Jungs jedoch im Gegensatz zu ihren Vorbildern leider noch fehlt, ist die klare Abgrenzung von anderen Zunftbrüdern – ein eigener unverkennbarer Sound. Die Gitarrenriffs und die meisten Keyboard-Parts sind zwar unverwechselbar, jedoch leider nicht alle. Auch lässt die relativ kurze Spielzeit von nicht mal einer halben Stunde Kritik zu – doch für ein Debüt ist es durchaus nachzuvollziehen.

Den Jungs als positiv ankreiden kann man, dass sie Texte auf deutsch, englisch und sogar schwedisch vortragen – Texte-technisch bleiben also keine Wünsche offen. Besonders angetan hat es mir die Gitarren-Arbeit von KROMLEK. Super geile Riffs, unverbraucht und einprägsam. Hammer!

Abschließend muss ich sagen, dass der Sechserpack wirklich Potential hat und es mich nicht wundern würde, wenn KROMLEK als die Speerspitze die neue Welle des Pagan Metal anführen würden und bald Headliner-Positionen bekleiden. Für mich sind sie auf jeden Fall die Hoffnungsträger 2007. Skål!

Anspieltipp: Träskens Näve!

21.01.2007
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