L.S. Dunes - Past Lives

Review

Mit L.S. DUNES schmeißt dieser Tage mal wieder eine Band ihr Debüt auf den Markt, die man getrost als Supergroup bezeichnen kann. Mitglieder von MY CHEMICAL ROMANCE, COHEED AND CAMBRIA, CIRCA SURVIVE, THURSDAY und YELLOWCARD drücken sich auf „Past Lives“ die Klinke in die Hand. Das Ergebnis klingt wenig überraschend.

„Past Lives“ punktet mit einem organischen Sound

So gibt sich das Quintett einem melancholischen Sound irgendwo zwischen Post-Hardcore und Art Rock hin. Dabei setzen die Musiker in erster Linie auf atmosphärische Tracks. Im Mittelpunkt der oft getragenen Songs steht die Stimme von CIRCA SUVIVEs Anthony Green. Der intoniert die Gesanglinien oft in schwindelerregenden Höhen, was unter Hörenden polarisieren dürfte, klingt er dabei manchmal allzu schmalzig.

In den gelegentlichen punkigen Auswüchsen wie „Like Forever“ holt Green derweil seine kehligen Shouts aus der Kiste. Damit sorgt er für einen gelungenen Kontrapunkt zu seinem zumeist melodischen Gesang. Das bringt immer wieder Dynamik ins Geschehen, die gelegentlichen Aggressionsschübe lockern „Past Lives“ angenehm auf.

Handwerklich setzen L.S. DUNES ihre Songs durchweg kompetent in Szene. Das versteht sich angesichts der hier versammelt Professionalität beinahe von selbst. Trotzdem sei die organische Produktion, die den Songs einen rauen Charme verleiht an dieser Stelle besonders erwähnt. Von einem ähnlich gelagerten Sound würden viele aktuelle Hardcore-Platte definitiv profitieren, anstatt bis zum Ende todproduziert zu werden.

L.S. DUNES machen es vielen Supergroups gleich

Trotzdem fühlt sich „Past Lives“ wie die Alben vieler anderer Supergroups an: genau berechnet, ein Stück weit kalkuliert und frei von Überraschungen, wenn man auch nur minimal mit dem vorherigen Schaffen der Beteiligten vertraut ist. Das mag genau das sein, was Fans der hier agierenden Musiker wollen, kommt aber die meiste Zeit nicht über solide Handwerksarbeit hinaus.

Somit gelingt L.S. DUNES ein rundum funktionierendes Debütalbum das Genrefans sicherlich das ein oder andere Glücksgefühl bescheren wird. Aufgrund mangelnder Hits dürfte das Album langfristig aber nur selten den Weg in den heimischen Player finden.

03.11.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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