Legion Of The Damned - Descent Into Chaos

Review

Mit einem Wahnsinns-Paukenschlag eröffnen Massacre Records das Veröffentlichungsjahr 2011 und man möge es mir verzeihen, wenn ich bereits nach zwei Jahren sage: Es wurde ja auch endlich wieder Zeit für ein neues LEGION OF THE DAMNED-Album! Schließlich hat man sich bei den Holländern bereits daran gewöhnt, im Ein-Jahres-Rhythmus ein neues Monster von einem Album um die Ohren gehauen zu kriegen – und das bemerkenswerterweise ohne jeglichen Qualitäsabfall. Für “Descent Into Chaos” allerdings hat sich das Quartett einmal länger Zeit gelassen, doch das wird ihnen der geneigte Fan bestimmt schnell verzeihen, wenn die Platte erst im heimischen Player rotiert, denn von Qualitätsabfall kann auch diesmal keine Rede sein.

Stattdesse zieht die Legion der Verdammten einmal mehr alle Register, um den Hörer mit voller Wucht eine fette Thrash-Keule nach der anderen um die Ohren zu hauen, dass er so schnell nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Seien es knallharte, wuchtige, präzise Thrash-Bretter wie “Night Of The Sabbath”, “War In My Blood” oder “Killzone”, stampfende, alles niederwalzende Groove-Monster wie “Shrappnel Rain” oder “Lord Of The Files”, LEGION OF THE DAMNED zeigen keinen Moment der Schwäche, jede Note lässt den Hörer spüren, wie viel Energie und Leidenschaft die Holländer in die Arbeiten an diesem Werk gesteckt haben, auch wenn sich mit “Desolation Empire” und “The Hand Of Darkness” meiner Meinung nach auch ein paar etwas schwächere Songs eingeschlichen haben.
Sicher könnte man der Band, wie schon bei den vorherigen Alben, vorwerfen, dass sie sich gern einmal in der Geschichte ihres Genres bedienen, und auch, dass man meinen könnte, das ein oder andere Riff schon auf einem früheren LEGION OF THE DAMNED-Album gehört zu haben, doch das möchte ich an dieser Stelle nicht zu stark in die Bewertung einfließen lassen – wohl nur die wenigsten erwarten von den Holländern Innovation oder großartige Experimente, ganz im Gegenteil. Auch die Produktion, die die Band diesmal in die Hände von Peter Tägtgren gelegt hat, der zudem beim Bonus-Track, einer Neuauflage der Band-Hymne “Legion Of The Damned”, mit ins Mikro brüllt, könnte besonders Old School-Fans Anlass zur Kritik geben, meiner Meinung nach jedoch unterstützt der druckvolle, keineswegs zu sterile oder klinische Sound die Wirkung dieses Albums optimal.
Insgesamt also ein weiteres, sehr starkes Album der Legion der Verdammten, das ich jedem Genre-Fan wärmstens ans Herz legen kann.

09.01.2011
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