Lock Up - Necropolis Transparent

Review

Nach Jesse Pintados schnellem und unschönem Ableben wurde es seinerzeit still um LOCK UP und ein Weiterbestehen der Band stand lange Zeit in Frage. NAPALM DEATH machten kurzerhand mit nur einem Gitarristen weiter und auch bei LOCK UP gab es nach einem spontanen Auftritt auf dem Damnation-Festival (UK) eine Kehrtwende. Die verbliebene Band um Shane Embury (Bass), Nick Barker (Drums) und Tompa Lindberg (Vocals) holten sich den langjährigen Freund Anton Reisenegger aus Chile an die sechs Saiten und nagelten unter der Regie von Andy Sneap ein neues Album ein.

Um es vorweg zu nehmen und klar auf den Punkt zu bringen: „Necropolis Transparent“ ist musikalisch keine Überraschung und es gibt auch keine Neuerungen. LOCK UP holzen in gewohnt saftiger und gnadenloser Manier ihren Grindcore runter und zerlegen so ziemlich alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Die AT-THE-GATES-Stimme schreit sich schön eintönig durch das Album, die Songs driften für ein paar Momente immer mal wieder gerne gen Death Metal ab, bis erneut die Grind-Keule geschwungen wird. Drum-Klotz Barker brettert was das Zeug hält und Bass-Urvieh Mr. Embury grummelt altbekannt und gekonnt seine Tieftonlinien hinzu. Was will der geschlossene Grind-Hörer mehr? Rüchtüch: Nüx!

LOCK UP wie wir sie kennen, ohne besondere Vorkommnisse und einmal mehr ohne irgendwelche herausragenden Augenblicke. Durchaus ein starkes Album, das alles klar macht, was der geneigte Hörer hören will, jedoch auch keine Glanztat, die in die Annalen der Musikgeschichte eingehen wird. Sneapyboy hat einmal mehr modern, sauber und gewissermaßen auch steril produziert, alles roger also. „Necropolis Transparent“ ist Zerstörung pur. Grindcore aus dem Bilderbuch. Das I-Tüpfelchen fehlt mir persönlich nach wie vor, aber das soll nichts schlimmes heißen. Starke Scheibe, that’s it.

05.07.2011
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