Lost Sanctuary - Harbinger Of Chaos
Review
Vor knapp vier Jahren veröffentlichten LOST SANCTUARY, damals noch mit Namenszusatz von Bandgründer Daniel Baune, ihr Debütalbum. Kollege Fenske gab sich mäßig begeistert, aber Fans von Heavy- und melodischem Thrash Metal können der Platte viel abgewinnen. Der Nachfolger kündigte sich mit unserer Songpremiere zu „Calloused Heart“ an und verspricht ein hohes Maß an Vielseitigkeit. Zudem ging der Namenszusatz flöten, sodass wir von einer Band statt Soloprojekt sprechen können.
LOST SANCTUARY als gewachsene Band
„Calloused Heart“ eröffnet die Platte und ist mit seinen drei Minuten Laufzeit und eingängigem Schema eine sehr gute Singlewahl. Dennoch gehört der Track zu den unauffälligeren auf „Harbinger Of Chaos“. Schon „Chasing The Dragon“ bietet deutlich mehr Gefrickel und Geprügel, doch stärker überrascht „Lamia’s Call“ mit seinem melodischen Death-Metal-Intro. Der Rest ist ein Power-Thrasher mit furiosen Gitarren-Leads, fantastischem Solo und pumpenden Drums von Sebastian Weiss. Die Gesangsleistung von Baune ist grandios. Nur der Featurebeitrag von Aliki Katriou (u.a. EIGHT LIVES DOWN) bleibt zu kurz.
Im weiteren Verlauf von „Harbinger Of Chaos“ finden wir die versprochene Abwechslung in Form von Heavy Rockern, straighten Metalsongs und Melo-Thrash-Versatzstücken, in denen sich LOST SANCTUARY besonders zuhause fühlen. Das ist stets sehr gut produziert und in „Eye Of The Storm“ schwingt sogar eine leichte Modern-Metal-Komponente mit. Diese steuert Featuregast Martin Kesici bei, der mit Baunes Stimme harmoniert.
„Not Alone“ ist eine Ballade, die sich viel Zeit für den Stimmungsaufbau nimmt und die verzerrte Gitarre erst spät hinzunimmt. Das düstere „Unbeliever“ sorgt mit sakralem Glockengeläut für unheimliche Stimmung. Überzeugende Growls gibt es zusätzlich. „Rhapsody Of Death“ ist ein knackiges Instrumental, das zeigt, dass LOST SANCTUARYs Soundfundament stark genug ist, um ohne Gesang zu funktionieren. Der Bonustrack „Desolate Eternity“ lockt mit orientalischen Klängen und doomiger Atmosphäre.
„Harbinger Of Chaos“ bietet reichlich Facetten
Im Vergleich zum Vorgänger ist „Harbinger Of Chaos“ homogener und vielseitiger. Die Wandlung vom Soloprojekt zur Band ist erfolgreich vollzogen und wir sind gespannt, wohin der Weg in Zukunft geht, denn der Zweitling hat das Potenzial zum Geheimtipp des Frühjahres.
Lost Sanctuary - Harbinger Of Chaos
| Band | |
|---|---|
| Wertung | |
| User-Wertung | |
| Stile | Heavy Metal, Power Metal, Thrash Metal |
| Anzahl Songs | 11 |
| Spieldauer | 55:10 |
| Release | 28.02.2025 |
| Label | Eigenproduktion |
| Trackliste | 1. Calloused Heart 2. Chasing The Dragon 3. Lamia's Call 4. Ocean Grey (Memento Mori) 5. Harbinger Of Chaos 6. Cosmic Serenade 7. Eye Of The Storm 8. Not Alone 9. Unbeliever 10. Rhapsody Of Death 11. Desolate Eternity |
