Lyriel - Paranoid Circus

Review

Die seit 2003 bestehenden LYRIEL, die ihre Musik selbst als “Celtic Rock“ bezeichnen, veröffentlichen mit “Paranoid Circus“ als Nachfolger zum Zweitling „Autumntales“ am 29.01. ihr drittes Album. Eingeladen in den “Paranoid Circus“ wird man von Synchronsprecher Simon Jäger (die deutsche Stimme von u.a. Heath Ledger), der auch an späterer Stelle auf dem Album erneut zu hören ist.

Danach legt gleich der ohrwurmige Opener “Welcome“ los, der die Grundelemente von LYRIELs Musik enthält und demonstriert – Gothic Rock bzw. melodischer Rock gemischt mit folkigen bzw. mittelalterlichen Klängen, die durch Cello und Violine erzeugt werden, auf den allseits beliebten Dudelsack oder die Flöte wird hier zum Glück verzichtet.
“Paranoid Circus“ enthält rockigere und schnellere Songs wie “Elderberry And Lavender“ oder “Foeman’s Bride“ mit seinem hypnotischen Anfangschören, aber auch romantische, träumerische Balladen wie “Lullaby“ oder das sehnsüchtig-wehmütige “So Long, My Love“. Die Folkuntermalung wird aber nie außer Acht gelassen.
Sängerin Jessica Thierjung fügt sich mit ihrer warmen und gefühlvollen Stimme harmonisch in die Songs ein, was besonders in den Balladen die Seele streichelt und zum Versinken in der Musik einlädt.
Generell ist “schön“ wohl ein passendes Attribut für LYRIELs Klänge – manche Lieder vermitteln eine fröhlichere, manche eine nachdenklichere Stimmung, dabei ist aber keines wirklich traurig, sondern es ist lediglich eine leichte Melancholie zu spüren.
Vergleiche zu Bands wie BLACKMORE’S NIGHT liegen hier viel näher als solche zu NIGHTWISH und Co., was erfreulich ist, da es von letztgenannten bekanntlich genug schlechte Klone gibt.

Ein möglicher Kritikpunkt wäre, dass manche Songs, vor allem in der zweiten Hälfte des Albums ein wenig in den Hintergrund rücken und nicht so richtig „zünden“, man also dazu neigt, ihnen nicht die volle Aufmerksamkeit zu widmen. Nichtsdestotrotz stellen diese keine Lückenfüller dar, sondern Lieder, die eher wie kleine Geschichten mit musikalischer Untermalung wirken.
Insgesamt handelt es sich bei “Paranoid Circus“ um ein wunderbar verträumt-folkiges Rockalbum, das sich bestens dazu eignet, dem Alltag mal für ein Stündchen zu entfliehen und das Freunden derartiger Musik auf jeden Fall empfohlen werden kann.

18.01.2010
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