Masterplan - Far From The End Of The World (Single)

Review

Machen wir uns doch nichts vor, die ersten beiden Alben, „Masterplan“ und „Aeronautics“, sind bereits sieben bzw. fünf Jahre nach Veröffentlichung gnadenlos fantastische Genreklassiker, die ohne Wenn und Aber überzeugen, nicht zuletzt auch aufgrund Jorn Landes einzigartigem Talent, seine Songs gesanglich auf den Punkt zu bringen. Doch als Ausnahmesänger Jorn vor vier Jahren die Segel bei MASTERPLAN strich und Co-Bandgründer und Drummer Uli Kusch wenig später ebenfalls seinen Ausstieg bekannt gab, schien es fast so, als ob die Band daran zerbrechen würde. Allen Gerüchten zum Trotz konnte man jedoch wenig später Mike DiMeo (Ex-RIOT) als neuen Sänger und den kurz zuvor bei RAGE gefeuerten Mike Terrana als Neuzugänge begrüssen. Das folgende Album, „MK II“, konnte allerdings, obwohl Mike DiMeo ein begnadeter Sänger ist, auf diesem Album jedoch weit hinter seinen Möglichkeiten blieb, nicht überzeugen. Was lag also näher, als Jorn wieder zurück ins Boot zu holen? Gesagt, getan. Die Band gab im Sommer letzten Jahres die Rückkehr des Norwegers ganz offiziell bekannt, und ein amtlicher Titel für das vierte Album war schnell gefunden: „Time To Be King“.

Als Vorgeschmack für den im Mai erscheinenden Longplayer soll nun die 3-Track-Single „Far From The End Of The World“ herhalten, die den Titelsong einmal als Single- und einmal als fünfzehn Sekunden längere Album-Version, und einen Song namens „Lonely Winds Of War“ enthält. Das allein ist schon mager genug, aber muss „Far From The End Of The World“ dann ausgerechnet noch wie eine Mischung aus „Sail On“ des Debüts und „Watching The World“ von „MK II“ klingen? Das soll also die groß angekündigte Rückkehr des großen Mannes mit der großen Stimme einer einst großen Power-Metal-Hoffnung sein? Ziemlich ernüchternd dann auch der zweite Track: Wer nicht auf seinen Ohren sitzt, und auch klassische Musik liebt, wird erstaunt feststellen, dass Teile der Melodielinien von „Lonely Winds Of War“ auf Alexander Borodins „Prince Igor“ basieren. Obwohl Lande in dieser langsamen Nummer endlich seine Stimmbänder bedient und für einen kurzen Moment Gänsehaut erzeugt, liegt auch dieser Song weit unter dem Niveau aller bisher veröffentlichten Songs der Band.

Wenn diese beiden lieb- und leblosen Songs daher repräsentativ für MASTERPLANs viertes Album stehen, schlage ich schon jetzt meine Hände über dem Kopf zusammen und vermute, dass dies nicht nur das erste Album nach der Rückkehr von Lande ist, sondern auch das letzte der Band. Diese Single jedenfalls ist völlig überflüssig, mit zwei Songs, die leider überhaupt nicht überzeugen können und völlig uninspiriert klingen. Finger weg! Zumal beide Songs auch auf dem Album zu finden sein werden.

06.04.2010
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