Mendeed - The Dead Live By Love

Review

Auch wenn sie nach wie vor in diese Ecke gesteckt werden, möchte ich doch mal folgendes klarstellen: MENDEED haben meiner Meinung nach nichts mit dem Genre Metalcore zu tun! Vielmehr spielen sie eine sehr melodische Variante irgendwo zwischen Death- und Thrash Metal. Es bestehen zwar Ähnlichkeiten zu anderen Truppen, wie zum Beispiel KILLSWITCH ENGAGE, jedoch beziehen sich diese eher auf die rein metallischen Parts.

Bereits ihr letztes Album „This War Will Last Forever“ hatte nicht nur gute musikalische Ansätze, sondern neben feinen Melodien auch einen ordentlichen Wumms im Sound, wenngleich auch etwas trocken produziert.
Nun liegt der Nachfolger vor und ich kann vorweg nehmen, dass sich MENDEED mit „The Dead Live By Love“ erneut gesteigert haben.

Bereits nach den ersten Tönen fällt sofort auf, dass der Sound um einiges besser ausgefallen ist, als auf dem Vorgänger. Auch die Musik weist mehr Feinheiten und gut ausgeklügelte Arrangements auf. Hochmelodisch prescht uns der Opener entgegen und vereint bereits alles, was den Sound von MENDEED ausmacht. Super melodische Gitarren, schnell und heavy, hin- und herpendelnd zwischen IRON MAIDEN und CHILDREN OF BODOM, unterstützender Bass, klasse gekonntes Schlagzeugspiel, das von Thrash- über Death-, bis hin zum typischen Heavy Metal alles abdeckt und ebenfalls nicht selten dabei abgeht wie Schmidts Katze. Besonders die Blast Beats knallen enorm zwischen die Augen und sind mit einer beeindruckenden Präzision vorgetragen. Der Gesang erinnert mich stets an Thrash Metal aus den frühen 90ern, gemischt mit klarer Stimme (vornehmlich in den Refrains). Letzteres wirkt stellenweise zwar recht klischeehaft und auch manchmal ein wenig kitschig, was jedoch trotzdem irgendwie gut zu den Songs passt. Zwar erscheint diese Kombination auf den ersten Blick wie typische Metalcore-Zutaten, jedoch kann ich in der Musik der Schotten kaum echten Hardcore erkennen, deshalb mein eingangs abgegebenes Statement zum Stil der Band.

Wir hören also wirklich erstklassige spielerische Kost, die auch Hörer progressiver Töne ansprechen dürfte. Ich persönlich hätte es allerdings sehr gerne gesehen, wenn sich MENDEED zur Abwechslung ein wenig mehr den heftigeren Klängen gewidmet hätten, denn auf Dauer ist mir das Album dann doch etwas zu harmlos. Nicht falsch verstehen, die Musik ist wirklich erste Sahne, aber einfach etwas mehr Abwechslung im Feeling hätte „The Dead Live By Love“ sicherlich gut getan. Hier und da ein brutaler Part, der amtlich Schädel spaltet und nicht nach Muttis Rockzipfel klingt, wäre definitiv vorteilhaft gewesen. Vielleicht ja das nächste Mal. So begnügen wir uns mit einem (trotzdem) wirklich guten Album, welches Laune macht und Stimmung verbreitet.

15.02.2007
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