Merciless - Unbound

Review

Nachdem die Schwedenhappen MERCILESS 1989 ihr Debütalbum „The Awakening“ über das legendäre Deathlike Silence Label (Remember: No fun-no core-no mosh-no trends!) in die Läden wuchteten, die metallische Welt aber nur geringe Notiz von deren damals noch sehr ruppigem Death/Thrash nahm, gelang es ihnen spätestens mit „Unbound“ einen kleinen Meilenstein in Sachen Death-Metal-Klassiker vom Haken zu lassen.

Ursprünglich im Jahre 1994 auf No Fashion Records erschienen und schon lange out of print, legen Black Lodge diesen Kracher nun endlich wieder neu auf.
Ein neues, edles Prägecover ähnlich der Wiederveröffentlichung von DISSECTIONs „The Somberlain“ fällt als erstes ins Auge. Glücklicherweise ist das Originalcover auf der Innenseite aber auch noch an Bord. Sehr schön. Die gesamte Scheibe ist neu abgemischt worden, was den ohnehin schon sehr guten Originalsound von „Unbound“ aber nicht wirklich verändert hat. Will sagen: ich habe keinen Unterschied zum Original hören können. Als Bonus serviert man noch das SLAYER Cover „Crionics“, welches die Thrashwurzeln von MERCILESS unterstreicht und zu den besseren Coverversionen zu Ehren von SLAYER zählt.

Mit ihrem melodischen und doch stets harten Mix aus Death und Thrash, haben MERCILESS es damals zwar genauso wenig zum Durchbruch geschafft, wie die göttlichen UNANIMATED, aber dennoch lohnt es sich, das sauer verdiente Taschengeld hier zu investieren. Denn der absolute Kaufanreiz, ich würde fast soweit gehen zu behaupten Kaufzwang, ist der Titeltrack „Unbound“, der meiner Meinung nach zu den besten Songs gehört, die es jemals im Death Metal gegeben hat. Der Rest der Scheibe ist natürlich auch nicht von schlechten Eltern, aber der Song „Unbound“ hat sich in all den Jahren, die ich die Scheibe jetzt besitze, als absoluter Oberknaller erwiesen, der noch immer so stark ist wie im seligen Jahr 1994.

Fazit: Wen der Titeltrack nicht vom Hocker haut, der ist seinen Löffel wahrscheinlich schon losgeworden. Eine sehr schöne Wiederveröffentlichung und eine der wenigen, die wirklich Sinn macht.

10.11.2006
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