Moonlight Sorcery - Horned Lord Of The Thorned Castle

Review

Einige Bandnamen wecken bereits so viel Erwartung und Atmosphäre, dass der Klang der Musik alleine dadurch fast greifbar wird. MOONLIGHT SORCERY ist einer davon und auch der Name des ersten Langspielers “Horned Lord Of The Thorned Castle“ ist bereits ein starkes Indiz dafür, welchen Sound man hier erwarten darf. Das Album folgt einer konkreten Erzählung, bei der jeder Song inhaltlich da weitermacht, wo der vorherige aufgehört hat.

“Horned Lord Of The Thorned Castle” klingt wie Blackened Dungeon Synth auf Speed

Direkt in den ersten Sekunden des Albums wird der einzigartige Sound von MOONLIGHT SORCERY deutlich. “To Withhold The Day“ startet mit schnellen Drums, Synthie-Einsätzen und kalten, keifenden Vocals. Vor allem die ausgelassenen Gitarrenriffs und der großzügige Einsatz der Synthies stehen im Vordergrund. Im Zusammenhang mit dem Thema des Albums klingt “Horned Lord Of The Thorned Castle“ dabei wie Dungeon Synth auf Speed.

Trotzdem finden sich nicht nur eisig schreddernde Songs auf dem Album, sondern auch einige Hinhörer wie das ruhig und entspannt startende “Yönsilmä“, das zu Beginn rein instrumental etwas Spannung aufbaut, bevor sich die Gitarre auf einmal intensiviert und dann mit Drums und Synthies Black-Metal-Disco-Beats einsteuert, zu denen Fuß und Nacken automatisch mitwippen. Die dann einsetzenden finnischen Vocals hätte es für einen guten Track fast gar nicht mehr gebraucht, werden aber trotzdem dankend angenommen.

Ein weiteres Highlight auf dem Album ist das Lied “The Moonlit Dance Of The Twisted Jester’s Blood-Soaked Rituals“, das ohne Umschweife das exerziert, was der (sehr lange) Titel ankündigt und diesmal sogar tatsächlich ganz ohne Vocals auskommt. Ein kurzes, irres Lachen ist im Hintergrund zu hören, bevor die Musik losgeht und mit Fortschreiten des Songs immer wilder und wilder wird und den Hörer zu einem irren Tanz verführen will.

MOONLIGHT SORCERY zaubern ein starkes Debüt

“Horned Lord Of The Thorned Castle“ ist ein starkes Debüt-Album, mit dem MOONLIGHT SORCERY ihren ganz eigenen Sound geschaffen haben. Obwohl die Verwurzelung im Melodic Black Metal zu hören ist, sind die Finnen von der dem Genre oft verbundenen Melancholie sehr weit entfernt und erschaffen mit ihrem Storytelling und den trippy Dungeon-Synth-Anleihen eine übermütige Atmosphäre, die definitiv Lust auf mehr macht.

22.09.2023

"Es ist gut, aber es gefällt mir nicht." - Johann Wolfgang von Goethe

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