Mordred - The Dark Parade

Review

Nach der eher mittelprächtigen EP „Volition“ initiieren die amerikanischen Crossover-Vordenker MORDRED jetzt „The Dark Parade“. Das Album überzeugt direkt mit seinem wirklich sehenswerten Coverartwork, das statt einfacher Photoshopspielereien klassisch im besten Sinne dahe kommt.

MORDRED setzen auf ein Thrash-Metal-Grundgerüst

Klassisch im besten Sinn: Das trifft auch auf den Bandsound zu, denn auf „The Dark Parade“ setzt die Band wieder auf ein Thrash-Metal-Grundgerüst, das durch Effekte und Scratches vom Turntable-Performer DJ Pause ergänzt wird. Einzig der Gesang von Scott Holderby ist mittlerweile tiefergelgt und nicht mehr so nasal und überdreht wie einst vor 30 Jahren.

Mit diesen Zutaten wird der Opener „Demonic #7“ zu einem soliden MORDRED-Stück, dem einzig ein wenig die Hooks abgehen. Das macht das folgende Stück „Malignancy“ im Refrain mit seinen offenen Akkorden schon deutlich besser, während „I Am Charly“ dort eher auf schneidige Thrash-Gitarren und Gang-Shouts setzt. Das ist tatsächlich nicht uneingängig, um es mal komplizierter auszudrücken, als der Song eigentlich ist.

„Dragging For Bodies“ ist in seiner düsteren Ausrichtung ein eindeutiger Pluspunkt, selbst wenn dem Stück die Verrücktheit abgeht, für die MORDRED eigentlich stehen. Dafür ist dann der Titeltrack „The Dark Parade“ ein besseres Beispiel, das sich aus einem Orchesterumzug zwischen Jazz-Begräbnis und alternativem Karneval herausschält. Definitiv der ungewöhnlichste Song auf dem Album und einer der Höhepunkte.

„The Dark Parade“ zwischen Jazz-Begräbnis und alternativem Karneval

Unterm Strich ist „The Dark Parade“ ein Album, das ziemlich solide gerifft ist und sich nur wenige Verschnaufspausen gönnt. Zu den Pluspunkten gehören die exzellente Gitarrenarbeit, die passgenau sitzenden Effekte und Scratches sowie der kompakte und transparente Sound. Fans sollten auf jeden Fall mal reinhören, auch wenn die Scheibe an die Klassikeralben nicht herankommt.

14.10.2021

- Dreaming in Red -

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