More Machine Than Man - Electrolust

Review

Um Gottes Willen … bitte nicht wieder so ein „Cybergoth – Electro – Fetish – Multimediaprojekt“ ! Nach den eher negativen Erfahrungen mit Sigue Sigue Sputnik oder Babyland kündigt sich mit dem Duo „More Machine Than Man“ eine weitere Band an, die ihre Musik explizit als Klangkunstwerk und als ein Gesamtkunstwerk zwischen den Genres Soundinstallation, Kunstfilm, Web-Art, Animation und Event-Promotion sieht. In den USA angeblich schon ein erfolgreicher und fester Bestandteil der Cybergoth-/Fetish-/Industrial-Szene wollen die exzentrischen TASHA und TECH nun auch den Rest der Welt mit ihren Klangkunstwerken und dem Album „Electrolust“ beglücken. TECH übernimmt dabei die selbsttitulierte Rolle des „audio-visuellen Samurais“, sprich er übernimmt die Keyboards, Gitarren, Harsh-Vocals und ist darüberhinaus für Fotos & Bühnenaufbau zuständig. TASHA hingegen ist die selbsterklärte „Sexgöttin und Chanteuse“, ist außerdem für Webdesign und Kostüme verantwortlich. Herausgekommen ist mit „Electrolust“, wie nicht anders zu erwarten war, ein wildes Gemisch aus Electro, „Cyber-Goth“ und Industrial. Verwirrende, experimentelle Klanggebilde vermischen sich mit unharmonischen und nervenden Vocals zu einem gnadenlos anstrengenden Industrial-Terror. Bereits nach den ersten Tracks drohen akute Ohren- und Kopfschmerzen und meine Erleichterung war groß, als alle 22 Tracks – zum Teil nur kurze Soundfragmente – geschafft waren. Auch die halbwegs gelungenen Remixe von Girl under Glass oder Razed in Black am Ende des Albums können da nicht mehr viel retten. Vielleicht muss man das Album öfters hören, um seine wahre Qualität zu erkennen – Anhänger von Sigue Sigue Sputnik & Co werden dies mit Sicherheit auch tun und so das Klang-Gesamtkunstwerk des Duos auch entsprechend würdigen können. Alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen, es gibt wirklich lohnenswertere Musik …

24.07.2003
Exit mobile version