Morgenstern - Heute Ist Die Rache Mein

Review

Morgenstern versuchen auch auf ihrem zweiten Album „Heute ist die Rache mein“, sich in den Fußstapfen von In Extremo zu behaupten. Nach dem Erstling „Feuertaufe“ hatte die Band allerdings einige Besetzungswechsel zu verkraften, Sänger und Bassist Steffen sowie Gitarrist Maan Man verabschiedeten sich aufgrund musikalischer Differenzen, als neuer Sänger wurde ein gewisser Rico verpflichtet. Dieser fällt dann zunächst mal durch seine peinliche Bizeps-Poserei auf dem Backcover unangenehm auf, um dann mit seinen Gesangskünsten einen halbgaren Eindruck zu hinterlassen. Technisch im großen und ganzen im grünen Bereich, aber für meinen Geschmack etwas identitätslos und uncharismatisch. Das kann u.U. aber auch an den Texten liegen, die ich gelinde gesagt als hölzern und steif bezeichnen würde und der Musik zusätzlich von der ohnehin nicht reichhaltig vorhandenen Dynamik und Atmosphäre nehmen. Wo bei In Extremo und Subway to Sally fette Gitarren oder Dudelsäcke für den notwendigen Druck sorgen, findet man bei Morgenstern halbwegs harte, aber hausbackene Riffs und Blasinstrumente, deren Klänge am ehesten an eine Kindertröte erinnern. Nein, ganz so miserabel, wie es sich gerade anhört, ist „Heute ist die Rache mein“ wirklich nicht, mit „Ach so bald“ (Stichwort Kindertröte), „Dein Geist ist willig“ und der Ballade „Der Diener“ finden sich wenigstens einige gut anhörbaren Lieder, ansonsten herrscht bestenfalls vorhersehbarer Durchschnitt.

03.08.2001
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