Motionless In White - Scoring The End Of The World

Review

MOTIONLESS IN WHITE spielen Metalcore mit elektronischen Anleihen und kommen aus den USA. Damit ist genretechnisch über diese Band alles gesagt. Da es auf diesem Feld aber zwischen absolutem Durchschnittsrotz und echt guten Perlen so ziemlich alles gibt, lohnt es sich, genauer in den Nachfolger der 2019 veröffentlichten Platte „Disguise“ reinzuhören. Der trägt den Namen „Scoring The End Of The World“ und das passt zur Post-Pandemie wie die Faust aufs Auge.

MOTIONLESS IN WHITE – Keine Experimente im Staate Pennsylvania

Die Band lässt sich nicht lange bitten und legt mit „Meltdown“ direkt einen ziemlichen Brecher aufs Parkett. Brutale Strophen wechseln sich mit eingägigen Refrains ab, einen Breakdown gibt es natürlich auch und die elektronischen Elemente bindet die Band wunderbar ein, ohne dass sie zu präsent oder penetrant sind. Gut, bei „Werewolf“ übertreiben die Combo es doch etwas, da wird es zuckersüß und klebrig. Die nötige Härte ist aufgrund des druckvollen Mixes im Hintergrund zwar zu spüren, könnte aber etwas mehr durchdringen.

Umso schöner ist es, dass MOTIONLESS IN WHITE den Härtegrad in Stücken wie „Slaughterhouse“ oder „Cause Of Death“ aufdrehen. Zwar sind die Refrains allesamt poppig und eingängig, es nimmt aber nicht Überhand. Und wenn es einmal emotionaler wird, wie in „Masterpiece“, überfrachtet das Quintett den Song nicht so sehr wie im eben erwähnten „Werewolf“.

MOTIONLESS IN WHITE bedienen in den weiteren Songs mal härter, mal softer die gängigen US-Metalcore-Klischees, meistens aber recht überzeugend. Fans von Bands wie WE CAME AS ROMANS sollten sich hier sofort zuhause fühlen, obwohl die Post-Hardcore-Anleihen nicht so stark ausgeprägt sind. Mit Bryan Garris von KNOCKED LOOSE, Caleb Shomo von BEARTOOTH und Mick Gordon (unter anderem Komponist der Soundtracks vom 2016er-„Doom“-Reboot) haben sich die Musiker aus Pennsylvania ein paar namhafte Gäste für ihre Songs herangeholt.

„Scoring The End Of The World“ – Guter Dienst nach Vorschrift

Fans der oben genannten Bands können mit den insbesondere in den USA sehr populären MOTIONLESS IN WHITE auch etwas anfangen. „Scoring The End Of The World“ ist jedenfalls ein gutes Metalcore-Album, das außer „Werewolf“ keinen wirklich schwachen Song enthält. Alle anderen Stücke sind mindestens solide und ein, zwei Highlights haben sich dazwischen geschlichen.

09.06.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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