Nad Sylvan - The Bride Said No

Review

Ein verlassener Bräutigam?

Nachdem NAD SYLVAN 2015 bereits ein Konzeptalbum veröffentlichte, das bei Kritikern und Fans auf Interesse stieß, macht er nun erneut auf sich aufmerksam und veröffentlicht „The Bride Said No“. Auf insgesamt acht Songs geht es rund um den angeblich schönsten Tag des Lebens, und man fragt sich bereits beim ersten Song „Bridesmaids“, wer von wem wie und vor allem warum verlassen wurde. Statt fröhlichen Akustikklängen schleicht eine zähe Mischung aus Synthesizern und Gitarren durch den ersten Song auf der Platte. Die Brautjungfern scheinen schon von vorherein gegen die Eheschließung zu sein, und auch die folgenden Songs wirken so, als ob sie je einem Teil der Hochzeitsgesellschaft gewidmet sind.

Liest man Titel wie „When The Musikc Dies“ oder „What Have You Done“ verabschiedet man sich recht schnell von der rosaroten Vorstellung einer Traumhochzeit. Die unüberhörbare Liebe von NAD SYLVAN zu ausgiebigen Synthesizerklängen liegt genauso offensichtlich auf der Hand wie die geplatzte Traumhochzeit.

Die Liebe zu Synthesizern

Der Musiker, der für dieses Album ein großes Line-Up mit Gästen wie dem Gitarristen GUTHRIE GOVAN zusammenstellte, spinnt innerhalb der Songs je einen rot leuchtenden Faden, die sich untereinander zu einem stabilen Seil verbinden. Die Stimme des amerikanischen Musikers, der auch bei der schwedischen Progressive Rock-Gruppe AGENTS OF MERCY mitwirkt, mischt seinen atmosphärischen Songs mit seiner melancholisch-träumerischen Stimme die passende Dosis Wehmut bei. Das unterstützt den Charakter des Albums treffend. Allerdings sollte man sich auch auf eine große Präsenz von Synthesizern aller Art gefasst machen, statt zu hoffen, die Klangphase der 1980er Jahre umgehen zu können.

19.06.2017
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