Necros Christos - Triune Impurity Rites

Review

Walzenhafter Death in Kombination mit düsterem Doom gefällig? Das neue satanische Opus der Berliner NECROS CHRISTOS „Triune Impurity Rites“ bietet genau das. 23 Songs werden aufgeboten; müßig zu sagen, dass NECROS CHRISTOS natürlich einige Intros, Zwischenspiele und Outros zwischen den Death Doom-Songs plazieren.

Auf jeden Fall hat es ihnen BOLT THROWER angetan, denn stampfend und niederwalzend brettern NECROS CHRISTOS über uns hinweg (u.a. „Daemonomantic Fog Lay Upon The Tombs Of Succoth“ und „Tormented Flesh On The Mount Of Crucifixion“), bisweilen mit überraschenden Einfällen wie Orgelklängen („Christ Was Not Of Goatborn Blood“, einer meiner Faves) zu stets düster grollendem Gesang aufwartend. Die zahlreich vorhandenen Zwischenspiele tönen akustisch („Gate I: Das schwarze Wasser der Toten“), spanisch („Gate II: Offenbarungen der Mayrim“), orientalisch („Kischuf – Temple VIII“), beschwörend (Ora Pro Nobis – Temple VI“), das „Ave Sathanas“ wird hier zu Orgelklängen inbrünstig gepredigt; Christus hat an diesem Orte keine Chance mit seiner wohlbekannten Nächstenliebe. Wenn man die eindringliche Beschwörung bis zu „Va Koram Do Rex Satan“ (gutes Solo) durchgestanden hat, werden einen die hypnotisch beinahe im Rezitativ vorgetragenen Vocals, bei angemessener Lautstärke genossen, entweder in Trance versetzen oder man fragt sich unwillkürlich, ob es hier noch etwas Abwechslung geben wird. Denn schleppend kriecht der Doom vorüber, zähflüssig wie Lava.

Die oftmals in lateinischer Sprache vorgebrachten Intermezzi verstärken die Monotonie, das dunkle Unheil, das auf uns wartet, aber noch nicht zuschlägt. Im Gegenteil, sanft werden die metallischen Flügel des Fabelwesens uns umhüllen; gibt es dann überhaupt noch ein Erwachen in der irdischen Welt? „Black Mass Desecration“ tönt gemein, böse, eindringlich. BOLT THROWER sind stets präsent, auch frühere INCANTATION, BLASPHEMY oder GOATLOARD. „Impure Burials Prevail“ bietet uns sattes Gegurgel, es fällt schon allmählich auf, dass der Stil, der hier praktiziert wird, recht begrenzte Möglichkeiten aufweist. Von der Mitte der CD an bringen im Grunde hauptsächlich die Zwischenspiele Abwechslung. Allerdings folgt mit „Deathless In Spiritual Evil“ noch ein Klassesong mit langem Instrumental-Part, fast an frühere NILE erinnernd bezüglich der orientalischen Licks; das Ritual feiert sozusagen seinen Höhepunkt. Das Instrumental „Conquering Tell Al-Mutesallim – Temple I)“ gemahnt an MELECHESHs „The Scribes Of Kur“, die schwerfällige „Triune“-Trilogie am Albumende erweckt im Hörer den Eindruck, von massiven schwarzen Felsbrocken zermalmt zu werden. Doch, gleich einem kleinen Wunder, endet das Album zu Ende akustisch, beinahe versöhnlich, nahezu optimistisch. Wem die obengenannten Bands zusagen und wer gerne zu lateinischen Einflüsterungen langsam niedergewalzt werden möchte, der sollte diese Death-Doomer antesten.

23.08.2007
Exit mobile version