Necrot - Lifeless Birth

Review

Die Bay-Area in Kalifornien ist zwar im klassischen Sinne eine der Wiegen des US-amerikanischen Thrash Metal, doch über die Jahre hinweg ist die Westküste auch ein Schmelztiegel für die extremeren Spielarten geworden. Das Trio NECROT aus Oakland darf als ein Beispiel dafür gelten, besteht es doch aus Musikern, die sich noch in vielen anderen Projekten tummeln. Dabei haben einige, wie etwa VASTUM oder STORMKEEP, bereits den Weg über den großen Teich und in Europa ihre Anhängerschaft gefunden. Auch „Lifeless Birth“ ist bereits das dritte Album der Truppe und lässt dabei amerikanische und nordeuropäische Wurzeln zusammenwachsen.

USA und Schweden Hand in Hand

Zum dritten Mal war hier Greg Wilkinson, seines Zeichens Bassist bei den Oldschool-Ranzbarden von AUTOPSY, für die Produktion verantwortlich, sodass soundtechnisch schon klar sein sollte, dass NECROT hier keineswegs für Edel-Death-Metal stehen. Wenn das Dreiergespann bei „Cut The Cord“ oder „Superior“ den Prügel schwingt, dann sind die nordamerikanischen Klassiker nicht weit, doch die größtenteils recht langen Songs werden zwischenzeitlich deutlich eingängiger und schielen hinsichtlich ihrer Melodieführung durchaus nach Schweden. Das gilt auch für die wenig slayeresken Soli, die zum Beispiel beim Titeltrack zweifellos europäisch beeinflusst und melodisch gehaltvoll sind.

Ohnehin scheinen NECROT auf „Lifeless Birth“ nicht unwesentlichen Wert darauf zu legen, dass die Songs für reine Death-Metal-Verhältnisse gut catchen. Mit dem schleppenden, aber gänzlich durchschaubaren „Drill The Skull“ mögen die Kalifornier den Bogen dahingehend sogar ein wenig überspannen, doch im letzten Drittel der Platte bekommen sie wieder die Kurve und schaffen die Spannung aufrechtzuerhalten.

Luft nach oben

Letztlich ist das dritte Album der Amerikaner auch nur so spannend, wie eine gelungene Kombination aus US- und Schwedentod eben sein kann. NECROT liefern unterm Strich ein mehr als solides, über weite Phasen bemerkenswert zugängliches Werk, dem aber im Vergleich zur Speerspitze innerhalb der Szene die entscheidenden Momente fehlen.

05.04.2024
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