Negator - Gates To The Pantheon

Review

NEGATOR weisen im Gegensatz zu ihrem in Teilen gerne mal wechselnden Line-Up gewisse Konstanten auf, von denen die meisten Formationen dieser Tage nur Träumen können. Nicht nur der Umstand, dass die Qualität auf den bisherigen Veröffentlichungen stets hoch war, sondern auch, dass mit Eike Freese immer ein fähiger Produzent seine Finger mit im Spiel hat und der Fakt, dass die Hamburger schon lange eine eigene Handschrift haben, ohne sich dabei selbst allzu groß zu wiederholen. So ist auch „Gates To The Pantheon“ wieder ein Album geworden, das auf bewährte NEGATOR-Trademarks setzt und doch durch wohldosierte Schritte abseits des bisher gelaufenen Weges für Überraschungen und Abwechslung sorgt.

So schleichen sich immer wieder langsamere, ja beinahe bedächtige Einschübe zwischen das Dauerfeuer. Auch Death-Metal-Einflüsse finden sich immer häufiger. Natürlich ist „Gates To The Pantheon“ kein langsames Album, das würde nicht zu NEGATOR passen. Aber die verschiedenen Facetten sorgen für ein gehöriges Maß an Abwechslung und lassen das vierte Album umso kräftiger erscheinen. Herausragende Songs sind da natürlich nicht weit: Das angriffslustige „The Last Sermon“, das neben einem wirklich tollen, im Tempo gedrosselten Part mit Gang-Shouts überrascht, ist dabei nur der Anfang. Auch das anschließende „Serpent Court“ beeindruckt mit seinem beklemmenden Unterton, der sich wie ein Schleier über das flotte Schlagzeugspiel legt. Hinzu gesellen sich noch das mächtig dahinschreitende „Nergal, The Raging King“ sowie das sich gerade im midtempolastigen Mittelteil zu wahrer Größe erhebende „The Urge For Battle“. Natürlich liegt auch der Rest qualitativ nicht weit entfernt, kann bei mir aber nicht in der Form punkten wie die genannten vier Tracks. Auch wenn sich in „Atonement In Blood“ mit einer unvermittelt einsetzenden unverzerrten Gitarre wohl der größte Überraschungsmoment findet. Es ist kein wirklich neues Gesicht, das sich NEGATOR mit „Gates To The Pantheon“ verpasst haben, doch das technische Können gepaart mit gutem Songwriting und den kleinen, aber sehr feinen Überraschungen sorgt für allerbeste Unterhaltung.

Nach wie vor ist die Nähe zum schwedischen Black Metal in Sachen durchschlagender Schnelligkeit und einem feinen Gespür für geniale Leads die Grundlage, auf der sich der Fünfer seinen Weg durchs Schlachtfeld bahnt. Ein Vorwurf ist das bestimmt nicht, denn dafür bietet „Gates To The Pantheon“ einfach keinen Raum. Mit den wirklich herausragenden Songs, der druckvollen Produktion und dem Gespür für gewinnbringend eingestreute Momente untermauern NEGATOR ihren bislang erreichten Status, nur bleibt zu hoffen, dass „Gates To The Pantheon“ auch livehaftig zu einem derartigen Feuerwerk wird!

18.04.2013

Chefredakteur

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