Nightfall - I Am Jesus

Review

Kraftvoll und düster präsentiert sich das neue Album der griechischen Truppe NIGHTFALL. „I am Jesus“ nennt es sich und lässt mittlerweile mehr den Gothicfan als den Deathmetalfantasten aufhorchen. In ihren Anfangsjahren spielten die Griechen noch rauen, dreckigen Deathmetal. „Lesbian Show“ leitete aber vor genau 6 Jahren die Wende ein. Neben dem leicht pornolastig angehauchten dicken Coverbooklet gab´s wilden „Schweine“-Deathmetal oben drauf, der zumal schon ein bisschen in die dunkle Gothic Ecke schnupperte. Mit „Diva Futura“ gab es die große Wende und ihr neues Album „I am Jesus“ geht nun verstärkt in die eingeschlagene Stilrichtung. Kann das Album aber so ohne weiteres überzeugen? Nun, auf der einen Seite sind die Songs nicht gerade Ohrwürmer auf den ersten „Blick“. Nach einigen Umdrehungen scheinen sich aber die Melodien nach und nach ins Gehör zu fressen. Wie auch beim Vorgängeralbum wirken die Songs der „Hellaz“-Brüder echt geheimnisvoll und irgendwie sehr komplex. Erst nach und nach entfaltet sich ihre musikalische Genialität. Gerade aber das sind die Alben, die auch nach langer Zeit noch sehr zu gefallen wissen. Sehr überzeugend sind diesmal vor allem die fetten Chöre, welche auf „The senior Lover of Diamanda“ zu hören sind. Episch, markant und sphärisch. Das sind die Trumpfe, die NIGHTFALL auf „Am I Jesus“ gekonnt ausspielen. Fazit: Neben ROTTING CHRIST eine der interessantesten griechischen Bands. Auch wer auf CELTIC FROST steht sollte mal ein Ohr riskieren, da NIGHTFALL gewisse Ähnlichkeiten gerade mit jener Band aufweisen. Am Anfang fällt zwar der Einstieg etwas schwer, nach kurzer Gewöhnungsphase erweist sich „I am Jesus“ aber als typischer Spätzünder, der auch nach einiger Zeit noch seine Wirkung zeigt. Empfehlenswert!

10.02.2004
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