Nightfall - Children Of Eve

Review

Soundcheck Mai 2025# 5 Galerie mit 25 Bildern: Nightfall - Eindhoven Metal Meeting 2022

Die Griechen NIGHTFALL beginnen ihr elftes Album „Children Of Eve“ mit einem Kniff: Als Intro rezitiert eine Frau mit zunehmend besessener Stimme die Tracklist, die, geschickt zusammengestellt, die Thematik des Albums verrät. „Glaube ist eine persönliche Angelegenheit“, sagt Bandleader Efthimis Karadimas dazu, „aber er kann zu einem schmutzigen Geschäft werden.“ Der Sänger meint damit die Dominanz der ostorthodoxen Kirche als auch alle, die „Heilige Kriege“ anzetteln. Dazu gleich noch mehr.

Persönliche Angelegenheiten und schmutzige Geschäfte

Musikalisch knüpft „Children Of Eve“ an das 2021er-Werk „At Night They Prey“ an, wobei es auch moderate Änderungen gibt. Nach wie vor steht Melodic Black/Death Metal auf dem Programm, angetrieben von den monumentalen Rhythmen des ehemaligen SEPTICFLESH-Drummers Fotis Benardo. Eine weitere Konstante ist der düstere Grunzgesang von Bandleader Efthimis Karadimas. Hingegen ist Lead-Gitarrist Mike Galiatsos nicht mehr dabei, weshalb die gesamte Gitarrenarbeit jetzt von Kostas Kyriakopoulos übernommen wird – Flitzefingereien bleiben deshalb außen vor und der Gesamtsound ist geerdeter.

Das zeigt sich beispielsweise beim Opener „I Hate“, das auf dezente Gitarrenleads setzt, die punktuell gedoppelt werden, sowie auf einen sonoren Frauenchor im Refrain. Wer sich in der Diskografie der Griechen auskennt, wird bei der Rhythmik dezente Parallelen zum dritten Album „Athenian Echoes“ heraushören. Und das ist ja beileibe nichts Schlechtes. „The Cannibal“ beginnt hingegen mit Schlagzeugsperrfeuer, das in seiner Monumentalität ein wenig den Flow hemmt. Dann aber der Chorus: Wieder epische Gitarrenleads und ein raunender Männerchor, die für den nötigen Wiedererkennungswert sorgen. Gleiches gilt für „Inside My Head“, das wieder auf eine episch klingende Mischung aus Gitarrenleads und Chören setzt.

„Children Of Eve“: eine episch klingende Mischung

NIGHTFALL sorgen also für genügend Momente, die sich im Ohr festsetzen. „Seeking Revenge“ ist dahingehend sogar beängstigend direkt aufgebaut. In diese Reihe passt auch „Lurking“, das mit moderatem Uptempo und melodischen Gitarrenriffs beginnt. Und ja, der Autor dieser Zeilen ertappte sich dabei, an AMON AMARTH zu denken, wobei aber die Griechen bereits Mitte der Neunziger genau diesen Sound kreiert hatten. Und nein, statt an Hörnerhelme evozieren die Songs hier doch eher Bilder des antiken Griechenlands, Olivenhainen, schwer über der Szenerie liegender Hitze.

Nochmal zur thematischen Ausrichtung: Diesmal bleiben ja historische Verweise aus, und behandelt werden stattdessen aktuelle Themen. Die Verachtung gegenüber der Kirche, der Religionen und ihrer Anführer ist das eine. Das andere ist für Bandleader Efthimis Karadimas eine sehr persönliche Sache: Vor ein paar Jahren wurde bei ihm eine Depression diagnostiziert, weswegen er jetzt eine schwarze Maske trägt, die die Hälfte seines Gesichts verdeckt und symbolisiert, wie es ist, unter dem unsichtbaren Schleier einer psychischen Erkrankung zu leben. Ein Thema, das sich seit dem letzten Album „At Night We Prey“ ebenso durch seine Texte zieht.

NIGHTFALL kehren aus den Schatten zurück

Mit „Children of Eve“ kehren NIGHTFALL jedenfalls aus den Schatten zurück – melodisch, düster, aber auch lautstark. Wenn es etwas am Album zu kritisieren gibt, dann vielleicht der etwas zu knallige Schlagzeugsound. Aber das ist wahrscheinlich persönliches Empfinden und nichts, was die Güte von „Children Of Eve“ schmälern könnte. Das entpuppt sich nämlich nach ein wenig Einhörzeit als wirklich starkes und eingängiges Album.

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14.05.2025

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