:NODFYR: - In Een Andere Tijd

Review

Offiziell haben :NODFYR: schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, doch hörbares ist bis dato nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Dies ändert sich nun gut sechs Jahre nach der Bandgründung in Form der „In Een Andere Tijd“-EP, die aus zweit Stücken besteht und wohl als Wegweiser zu einem bald erscheinenden Album dient. Als Appetizer funktionieren die zwei Songs in jedem Fall. Geboten wird getragener Pagan Metal, der deutlich stimmungsvolleren, denn partytauglichen Sorte, was sich auch in den Songlängen von einmal fast sieben, einmal fast acht Minuten widerspiegelt.

:NODFYR: spielen getragenen, atmosphärischen Pagan Metal

Auch das Tempo, welches :NODFYR: an den Tag legen ist gebremster Natur. Nicht kriechend, aber weit entfernt von rasantem Schlachtentrubel. Stattdessen geht es behäbig, aber erfreulich abwechslungsreich zu. Dies liegt trotz eher reduzierten Stilmitteln zum einen an der lebendigen Dynamik der beiden Stücke, zum anderen an Sänger Joris van Gelre, der aktuell auch bei den Black Metallern WEDERGANGER aktiv ist. Wem allerdings bei der sehr eigenwilligen, aber absolut passende Stimme HEIDEVOLK ins Gedächtnis kommt, liegt nicht ganz falsch – den van Gelre sang auch bei den Landsmännern bis 2012.

Die größte Enttäuschung an „In Een Andere Tijd“ ist die Kürze der EP

Und so kommt ein interessantes Klangbild zustande, dass in beinahe hypnotischen Rythmen, singenden Lead-Gitarren und in wohliger Dosierung eingestreuten Keybords eine nebulöse Atmosphäre erschafft. Die eher raue Natur steht „In Een Andere Tijd“ sehr gut zu Gesicht. Gleichzeitig lassen einen :NODFYR: bei diesem ersten Lebenszeichen am Ende doch etwas enttäuscht zurück. Zwar verschaffen die gut fünfzehn Minuten einen guten Eindruck, wohin die Wanderschaft durch die niederländische Landschaften bei mythischen Erzählungen führen werden, doch punktet vor allem das titelgebende Stück „In Een Andere Tijd“ mit seiner leichten, aber fesselnden pathetischen Ader, während „Ode aan de Ijssel“ punktuell glänzt, aber nicht den gleichen Zauber entfacht. Die Spannung aufs Debütalbum ist geweckt und diese Art von Pagan Metal, vor allem in dieser Qualität, fällt einem auch nicht tagtäglich vor die Füße – deshalb gerne mehr davon als nur zwei Songs.

10.12.2017

Chefredakteur

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