Norkh - Under Teargas Fire

Review

Aus Berlin stammen die 2015 gegründeten NORKH und veröffentlichen nach dem Debüt „Tides Of Acid // Piles Of Dirt“ (2019) ihr zweites Album „Under Teargas Fire“. Aus den dunklen Katakomben der Hauptstadt bietet das Trio eine rohe Mischung aus Black Metal, Death, Thrash Metal und räudigem Crust.

Aus den dunklen Katakomben – NORKH

NORKH entführen mit „Under Teargas Fire“ in die frühen Neunziger. Mit viel Old School Spirit ist der Black/Death Metal roh, kompromisslos aggressiv und rabiat, mit schwarzer, rauer Atmosphäre und gleichzeitig höllisch angepisst, ohne Firlefanz. Harsche Riffs mit Tremolo-Picking, wütend pumpender Bass, straightes, wildes Schlagzeugspiel zwischen getragen bis zu wieselflinken Ausbrüchen. Grimmiger Sound zwischen frostiger Kälte, crustiger Rotzigkeit und rauer, schwarzer Aggression in der Schnittmenge von DARKTHRONE, CELTIC FROST, MAYHEM, DARK ANGEL und MIDNIGHT. Direkt und brutal, klassisch durch und durch.

„Under Teargas Fire“

Der martialisch brutale, direkt nach vorne preschende Titelsong als Opener ohne einleitendes Intro macht gleich keine Gefangenen. Vehemente wie messerscharfe Riffs schneiden tiefe Wunden, treibende Rhythmen bis Blast Beats walzen alles nieder, variabler Gesang zwischen Screams und Growls. Abrissbirne! Mit „Liquid Sculptures“ bleibt es zwar dunkel, aber NORKH nehmen Tempo raus. Etwas doomig, unterbrochen von harschen Ausbrüchen, wirkt das Stück auch aufgrund der dissonanten Riffs rituell kalt. Rhythmisch komplexer ist „Unleashed Existence“ gestaltet. Zwischen wütend rasenden Blast Beats, wuchtig packenden Riffs und melodischem Feingefühl sorgt das clever arrangierte Stück für Abwechslung und Spannung.

Weitere Höhepunkte auf „Under Teargas Fire“ sind das doomig kriechende, aufs Wesentliche reduzierte „The Grey Old Ones“ mit CELTIC FROST Groove und bedrohlicher, tiefschwarzer Atmosphäre, das insbesondere an den intensiven Gitarren thrashige „Simplicity Of Man“ mit seiner rotzigen Attitüde sowie das abschließende „Asset In Blood“, in dem vor allem der abwechslungsreiche Gesang (mal krächzend, mal grummelnd, mal schreiend) und die bedrohlich wuchtigen Riffs punkten. Gerade mit letztem Song unterstreichen NORKH nochmal den Einfluss der skandinavischen Vorbilder.

Die Produktion ist roh aber ausgewogen, druckvoll und transparent. Das unterstreicht den authentischen Charakter. Verglichen zum Debüt ist „Under Teargas Fire“ etwas abwechslungsreicher und atmosphärisch dichter. NORKH sind aber weiter nichts für Feingeister.

Nichts für Feingeister

„Under Teargas Fire“ ist ein gnadenloser Schlag in die Fresse. Dreckig und roh. NORKH sind der lebendige Beweis, wie stark der Berliner Underground ist.

24.11.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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