Orgy - Vapor Transmission

Review

Auf solche Vorschusslorbeeren wie die extrem erfolgreiche Cover-Version von „Blue Monday“ (im Vorfeld zum Album „Candyass“) müßen ORGY diesmal verzichten und sich ganz auf ihr eigenes Songmaterial stützen, welches auf ihrem Debuet nur selten an das besagte „Blue Monday“ heranreichte. ORGY’s eigenen Songs mangelte es zumeist an Eingängigkeit und Abwechslung. Zum Glück konnte dieser Mißstand auf „Vapor Transmission“ behoben werden. Solche Ohrwürmer wie die „Eva“ oder „Eyes Radio Lies“ hätte ich sicher nicht erwartet und die erste Singleauskopplung „Fiction“ ist wahrlich ein Kracher, der zeigt zu was ORGY vom songwriterischen her fähig sind. Auch stilistisch zeigen sie sich wesentlich variabler: „Opticon“ und „The Odysee“ klingen erstaunlich rockig während „Dramatica“ und „Re-Creation“ eher ruhig und harmonisch arrangiert sind. Ganz klar, sie haben an ihrer stilstischen Bandbreite gearbeitet. Ansonsten hat sich die Band kaum gewandelt. Hier und da klingt ihr Sound etwas homogener, aber im Endeffekt bauen sie weiterhin auf synthetische Sounds und verfremdete Gitarren um ihre eigene Mischung aus Industrial Rock und Popwave umzusetzten. ORGY haben ihren Stil ohne Frage perfektioniert und haben (zumindest musikalisch) einen großen Schritt nach vorne gemacht. Den Beweis, daß ORGY keine Eintagsfliege sind, haben sie mit „Vapor Transmission“ erbracht. Aber ob sie weiterhin ohne den ‚Blue-Monday-Hype‘ an die ersten Erfolge anknüpfen können wird sich erst noch zeigen müßen.

13.12.2000
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