Osibisa - Happy Children

Review

„Happy Children“ erschein im Jahr 1973, nachdem OSIBISA zum Film „Superfly TNT“ einen Soundtrack eingespielt hatten – wobei letztlich der Soundtrack erfolgreicher war als der Film selbst. Zu diesem Zeitpunkt war OSIBISA in einer Phase ständiger Umgruppierungen: Vom ursprünglichen Line-Up blieb nur der ghanaische Kern um Teddy Osei, Mac Tontoh und Drummer Sol Amarfio übrig, während sich die karibische Abteilung mit Bassist Spartacus R, Gitarrist Wendell Richardson und Keyboarder Robert Bailey sowie der nigerianische Saxofonist, Flötist und Percussionist Loughty Lasisi Amao verabschiedeten. Letztlich veränderte sich der Bandsound zudem deutlich: Der Bass war knackiger und die Keys moderner („Happy Children“, „Take Your Trouble… Go“).

Bei den ersten beiden Tracks steht die Freude im Vordergrund: Beim Titeltrack mit der Kinderreimmelodie ist der Name „Happy Children“ Programm, und das gilt auch für „We Want To Know“.“Kotoku“ wiederum ist ein jazziges Instrumental, während die Single „Adwoa“, das auf komplexen Polyrhythmen basierende „Bassa Bassa“ und „Somaja“ in ihrer Mischung aus afrikanischen und karibischen Elementen extrem tanzbar sind. Mit dem abschließenden „Fire“ gibt es zudem einen sehr eingängigen Rausschmeißer, der auch heute noch zum Standardrepertoire eines OSIBISA-Konzerts gehört.

„Happy Children“ konnte letztlich nicht den Erfolg der drei Vorgängerwerke wiederholen, ist deswegen aber nicht schlechter – eher im Gegenteil. In der Neuauflage im schicken Digipack gibt es informative Liner-Notes, in denen Frontmann Teddy Osei ausführlich zu Wort kommt. Als Bonus stehen zudem gleich fünf Stücke auf der Tracklist – jeweils Singleversionen vom Titeltrack, von „Lolita“, „Fire“ und „Adwoa“ sowie „Fire“ in einer editierten Monoversion. Insgesamt ist „Happy Children“ also ein rundes Paket von einem Album, das auch vierzig Jahre nach Erstveröffentlichung seinen Charme besitzt.

22.01.2013
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