Osibisa - Heads

Review

Gewiss hatte die Afro-Rock-Band OSIBISA Anfang der siebziger Jahre ihren Stempel auf der Musiklandkarte hinterlassen: Das in London beheimatete Septett, dessen Besetzung anfangs vier afrikanische und drei karibische Musiker zählte, landete mit seinem ersten Alben „Osibisa“ und „Woyaya“ (beide aus dem Jahr 1971) in England jeweils in den Top 20. Die Mischung aus afrikanischen Rhythmen, karibischen Musikelementen, Rock, Jazz, Latin und Rhythm’n’Blues jedenfalls war neu und hochenergetisch. Und auch wenn die Band heute eher dem Genre „Weltmusik“ zugeordnet wird, wurde sie selbst Hardrockfans ein Begriff, als drei ihrer Musiker auf dem URIAH HEEP-Album „Look At Yourself“ ein Gastspiel gaben.

„Heads“ aus dem Jahr 1972 war Album Nummer drei und das letzte in der originalen, sogenannten „Beautiful Seven“-Besetzung. Und das erste ohne ihren Produzenten Tony Visconti, der die Regie – offensichtlich entnervt – an die Band selbst abgab. Frontmann Teddy Osei gibt in den Liner Notes an, dass dies für alle keine einfache Konstellation war: Sieben Musiker mit sieben unterschiedlichen Meinungen (worauf übrigens auch der Albumtitel anspielt) – und diese unterschiedlichen Meinungen spiegelten sich auch in der Variationsbreite und der Songauswahl wider.

Der Opener „Kokorokoo“ war sehr nah an dem, wofür OSIBISA auf ihren ersten beiden Alben stand, aber der zweite Track (gleichzeitig die erste Single) „Wango Wango“ war sehr viel rockiger und „So So Mi La So“ eher jazzorientiert und relaxt. Bei „Sweet Americy“ gab es laut Osei zudem Unstimmigkeiten innerhalb der Band wegen des Textes und darüber, wer den Leadgesang übernehmen sollte – letztlich durfte ihn Loughty Lasisi Amao als Autor des Songs doch übernehmen. „Sweet Sounds“ und „Do You Know“ wiederum waren sehr untypisch für OSIBISA, die bereits während der Aufnahmen erste Abgänge zu verkraften hatten – letztlich mussten von den ursprünglich sieben Musikern vier ersetzt werden. Kein Wunder, dass sich das nächste vollwertige Album „Happy Children“ wieder ein wenig anders als „Heads“ anhörte.

„Heads“ jedenfalls ist ein wenig zwiegespalten aufgenommen worden: An den Songs an sich gibt es nichts auszusetzen, aber die Energie der ersten beiden Werke zeichnet „Heads“ nur noch stellenweise aus. Trotzdem ist das Album natürlich nicht schlecht – und nicht zuletzt das Cover ist absolut sehenswert. Der Re-Release erscheint nun als schmuckes Digipack mit Booklet, zahlreichen Fotos und ausführlichen Liner-Notes. Als Bonus gibt es zudem die Single „Wango Wango“ sowie die B-Seite „Ana-Bo“.

22.01.2013

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