Painstruck - A Whole New Perception

Review

Anscheinend sind die Portugiesen von PAINSTRUCK riesige Fans von Max Cavalera, weil sie es irgendwie schaffen, seinen musikalischen Werdegang im Kleinen zu kopieren, über die Qualität des Produktes und das Ausmaß des Erfolges natürlich mal hinweg gesehen. Klang deren letzter Output „Aggressive Ways To Pacify“ noch wie eine Mischung aus SEPULTURAs „Arise“ und „Chaos AD“ mit Groove-Ausflügen in „Roots“-Zeiten (ohne Tribal-Elemente), hat sich auf ihrem neuen Werk „A Whole New Perception“ noch ein nicht zu verachtender SOULFLY-Touch mit in die Songs gemischt. Nicht selten nämlich trifft man auf neo-thrashiges Riffing mit Hüpfpotential samt den üblichen Gitarrenquietschereien. Ansonsten hat sich aber nicht viel geändert. Viel Thrash der Marke SEPULTURA verbindet sich mit vereinzelten Death Metal-Versatzstücken und einer wohldosierten Portion groovigem Schmackes zu einer dank einer soliden Produktion ordentlich krachenden, gut nach vorne gehenden Mischung. Aber es fehlt ihr an einer wichtigen Zutat: an Langzeitwirkung. Kein Song bleibt lange im Gedächtnis haften. Zu gewöhnlich ist die musikalische Leistung, zu monoton der Gesang, als dass es irgendwelche herausragenden Glanzpunkte zu vermelden gäbe. Hellhörig wird man einzig beim Anfang von „Pain Beyond“, weil einem plötzlich eine bekannte Melodie entgegen schallt. U2s „Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me“ wurde klampfentechnisch etwas abgewandelt und durch den Fleischwolf gedreht. Das war es dann aber auch schon. Somit haben PAINSTRUCK auf „A Whole New Perception“ ausnahmslos unspektakuläre Durchschnittsware abgeliefert, die sich zu keiner Zeit aus der grauen Masse abheben kann und deswegen gnadenlos in ihr versinken wird. P.S.: Dennoch ist die hier von mir abgegebene Wertung mit Vorsicht zu genießen, da es sich trotz einer Spielzeit von 38 Minuten nur um eine Promo-Teaser-CD handelt, bei der gerade mal vier Songs in voller Länge vertreten sind. Die restlichen werden irgendwann ausgefadet. Sinn und Zweck solcher Snippet-CDs verschließt sich mir noch immer.

23.01.2003
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