Pillorian - Obsidian Arc

Review

Die ersten drei Alben der Amerikaner AGALLOCH, namentlich „Pale Folklore“ (1999), „The Mantle“ (2002) und „Ashes Against The Grain“ (2006), gelten heute (zu recht) als Klassiker und stilprägend. Im Jahr 2016 entschied sich Gründungsmitglied John Haughm (Gitarre, Vocals) die Band, nach dem Ausstieg der anderen Musiker, auf Eis zu legen. Doch es ist keine Zeit Tränen zu vergießen. Während Don Anderson, Jason Walton und Aesop Dekker KHÔRADA gründeten, widmet sich Haughm nun seiner neuen Band namens PILLORIAN. Als Mitmusiker hat Haughm dabei Stephen Parker (MAESTUS) und Trevor Matthews (UADA) gefunden.

PILLORIAN 2017 – das Line-Up der Gründung.

Aus der Asche von AGALLOCH – PILLORIAN

Die Erbschaft von AGALLOCH ist auf „Obsidian Arc“ sodann auch deutlich zu erkennen. Allerdings tendieren PILLORIAN zu einer schnelleren und mehr dem Black Metal zugewandten Spielweise. Die Melancholie weicht, wenn auch nicht vollständig, einer wütenden Interpretation. Dennoch, die Ideen und Gedankenwelten von AGALLOCH schwingen erkennbar auch auf „Obsidian Arc“ mit.

Der für AGALLOCH typische, man könnte sagen, fließende Sound bleibt PILLORIAN dadurch erhalten, sodass sich Freunde der Erstgenannten sofort heimisch fühlen werden. Diese Affinität für treibende Songstrukturen wird durch die saubere und druckvolle Produktion unterstrichen. Ein im Black Metal verwurzelter Gesang und durchaus häufige Blastbeats runden dieses Bild ab.

„Obsidian Arc“ erfüllt die Erwartungen, aber…

Auf „Obsidian Arc“ finden sich einige gute und einige sehr gute Stücke. Für die absolute Oberklasse fehlt noch ein wenig der letzte zündende Moment bzw. auch die innovativen und prägenden Aspekte, welche AGALLOCH aus der Masse hervorgehoben haben. Die Struktur des Albums wirkt dadurch, trotz der insgesamt hohen Qualität, etwas zu gleichförmig. Dennoch ist PILLORIAN ein wirklich amtliches Debüt geglückt, welches die Hoffnungen auf einen angemessenen Nachfolger mit Leichtigkeit erfüllt.

06.03.2017

Stellv. Chefredakteur

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