Planks - Funeral Mouth

Review

Von Southern Lord zu Golden Antenna Records haben die Mannheimer PLANKS gewechselt und veröffentlichen nun mit ihrem neuen Label „Funeral Mouth“, ihr drittes Album. Qualitativ hat sich einiges getan bei den Deutschen, denn die zehn Songs klingen ausgereifter und vollmundiger denn je. Stilistisch würde ich das Trio mittlerweile irgendwo in der Schnittmenge zwischen Sludge und Post-Hardcore einordnen. Spontan fallen mir als Vergleich die fantastischen TOMBS ein, mit denen sie bereits eine Split veröffentlicht haben.

Nachdem das Album mit „Inconsolable“ vielverheißend in die Wege geleitet wird, bricht mit dem Titelstück erstmal ein wahrer Orkan über den Hörer ein. Im Uptempo prügeln PLANKS das Stück in die Gehörgänge, immer wieder aufgelockert von schweren Parts und beruhigenden, unverzerrten Anteilen. Spätestens jetzt wird einem klar, wie sehr sich PLANKS entwickelt haben und mit ihrer Musik vorangeschritten sind. Fette Gitarrenwände, Walzen-Beats sowie die raue Stimme von Sänger Ralph strecken den Hörer nieder und hinterlassen lediglich verbrannte Erde und eine gewisse Art Endzeit-Feeling.

Die Qualität, die zu Beginn des Albums präsentiert wird, können PLANKS im weiteren Verlauf mühelos halten und stellenweise sogar noch steigern, weshalb es kaum notwendig ist, noch andere Songs namentlich hervorzuheben. Selbst, wenn mir persönlich, ganz subjektiv natürlich, Stücke wie eben „Funeral Mouth“, „Agnosia Archetype“, das mit donnerndeer Doublebass belegte „Weak And Shapeless“ und „Scythe Imposter“, welches mit der klaren Stimme des Gastsängers Joseph E. Martinez (JUNIUS) tolle Akzente setzt, am besten gefallen, stehen die restlichen Songs des Albums diesen in nichts nach.

Der Sound wurde von Roland Wiegner in der Tonmeisterei Oldenburg zusammengeschustert und ist einfach super geworden. Die Gitarren klingen schmutzig, rau und schön vollmundig, der Bass drückt mit seinem Gewumme amtlich die tiefen Töne in die Melodien, das Schlagzeug klingt echt und nicht künstlich und holzt schön wie Knüppel-auf-den-Kopf. Der Gesang ist nicht zu weit im Vordergrund und hat dennoch eine gewisse Präsenz inne, die immer dem Song an sich dient. Auf „Funeral Mouth“ steht eindeutig die Musik und ihre Melodien im Vordergrund, während die brachiale Stimme das so wichtige I-Tüpfelchen bildet.

08.10.2012
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