Planks - Perished Bodies

Review


„There is nothing here for me. There is nothing left to feel.“

Scheiden tut ja bekanntlich weh. Im Falle der Mannheimer Wüteriche PLANKS ganz besonders – nicht nur, weil die Szene eine ihrer herausragenden Bands verliert, sondern auch weil das vierte und gleichzeitig letzte Album der Truppe ein durchweg bedrückendes und qualvolles Hörerlebnis beschert. Denn „Perished Bodies“ ist kein liebevoller Abschiedsgruß, kein sanft gesäuseltes Lebewohl – sondern vielmehr der vertonte Untergang und ein letztes, verzweifeltes Aufbäumen. Das wahrhaftige Ende. Vertont in knapp 50 Minuten beklemmender Musik.

Als das Trio Ende vergangenen Jahres ankündigte, die Band zu Grabe zu tragen, waren die Aufnahmen bereits im Gange. Allen emotionalen Widrigkeiten zum Trotz, die eine solche Entscheidung mit sich bringt, raufte sich die Truppe zusammen und stellte das Album, welches die seinerzeit mit „The Darkest Of Grays“ begonnene Trilogie abschließt, fertig. Dabei haben die besonderen Umstände zweifelsfrei ihre Spuren im Ergebnis hinterlassen – andererseits waren PLANKS ohnehin noch nie für sonderlich lebensbejahende Klänge bekannt. Folglich schleppt sich auch „Perished Bodies“ schwer und schnaufend durch den Morast aus Post-Metal, Sludge, Black Metal und atmosphärischen Zwischentönen, inszeniert von rußfarbenen Riffs und kehligem Geschrei, erbittert hämmernden Drums und stoisch dröhnendem Bass.

Hörbar hin- und hergerissen zwischen Wut und Wahnsinn lärmen PLANKS aus den Membranen, nach wuchtigem, teils epischem Auftakt („Nothing Will Ever Change“), sorgen anschließend dissonante Riffbrocken und bedrohliche Halbtonschritte in „Into Lifeless Embrace“ für Unbehagen, bevor der Track in rasendem Chaos verklingt. Auch das anfangs unheilvoll heranwankende „She’s Alone“ schlägt merklich aufs Gemüt, insbesondere dann, wenn Anführer Ralph Schmidt und SVFFER-Fronterin Leonie Marie Löllmann zum markerschütternden Kreischduett ansetzen.

Als Verschnaufpausen dienen im weiteren Verlauf das etwas zugänglichere, mit fast schon melodischem Klargesang versehene „Bliss In All Sorrows Found“ sowie der instrumentale, gegen Ende schwarzmetallisch angehauchte Titeltrack. Ebenfalls ohne Gesang, jedoch mit kaum weniger Nachdruck kommt der zähe Schlusstrack „The Sacrifist, Pt.II (What Does Walking Away Leave Us)“ daher, der langsam, aber stetig zu kolossaler Größe wächst, um das Lebenswerk der Mannheimer schließlich mit einem letzten, klagenden Gitarren-Ritardando zu beschließen.

PLANKS nehmen eindringlich und unmissverständlich Abschied. Mit einem Album, das so wehmütig und gleichzeitig brachial wie nur wenige andere ist. Zwar hat die Band eine Rückkehr in unbestimmter Zeit nicht völlig ausgeschlossen – „Perished Bodies“ allerdings taugt kaum als Hoffnungsspender. Dazu trägt auch die kalte und rohe Produktion Lari Eidens bei, der die Aufnahmen im Darmstädter Lunarcity Studio betreute. PLANKS sind Geschichte. Für alle Freunde düsterer Klangwelten zwischen NEUROSIS und CULT OF LUNA wenigstens mit einem eindrucksvollen Happy End.

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

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09.09.2015

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