Possession - Anneliese

Review

Unter den ganzen Ultra-Old-School-Black-und-Death-Metal-Kapellen der letzten Jahre waren nur zu oft Bands dabei, die keinerlei eigenen Charakter hatten – umso schöner ist es, wenn man dann über eine Veröffentlichung stolpert, die genau das hat. Und wieder einmal sind es Iron Bonehead Productions – ein Label, das bereits mehrmals ein besonderes Händchen bei der Auslese GUTER Old-School-Bands bewiesen hat -, die uns damit beglücken: Nachdem sie im November bereits die Demo „His Best Deceit“ herausgebracht haben, folgt nun in Form der „Anneliese“-7″-EP Nachschub der belgischen POSSESSION. Darauf enthalten sind zwei Songs, die auch innerhalb des Old-School-Gewands eine eigene Duftmarke besitzen, die rocken wie blöde und allgemein richtig gut anzuhören sind.

Die A-Seite bietet mit „Anneliese“ zunächst den Titeltrack der EP, einem Groove-Monster par excellance, das sich überwiegend im Midtempo bewegt und durch seinen eigenständigen Sound sowie dem fiesen, ebenfalls recht eigenständigen Gekeife am Mikro punkten und in Sachen ‚eigener Charakter‘ punkten kann. Zwar ist der Track nach hinten raus fast ein bisschen zu lang, denn allzu viel Abwechslung bieten POSSESSION darin erstmal nicht, wodurch die Spannung natürlich flöten geht – bis die Belgier zum Schluss nochmal richtig nachlegen und einen fetten, fetten Midtempo-Stampfpart auftischen. Die B-Seite „Apparition“ geht dann in eine ähnliche Richtung, bewegt sich in erster Linie zwischen Down- und Midtempo-Grooves und kann mit seinem doomigen Mittelteil und dem darauffolgenden Uptempo-Geprügel überraschen und überzeugen. Sicherlich nicht gänzlich rund, so kommt zum Beispiel eben der abschließende Megateil in „Anneliese“ ein bisschen zu spät, aber POSSESSION haben es dennoch geschafft, sich in dem ja doch relativ eingeengten Konzept ihre Nische zu finden. Und sie fetzen dabei wie Sau.

04.04.2014
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