Possession - His Best Deceit

Review

Galerie mit 11 Bildern: Possession – Under The Black Sun 2019

Das Promofoto wirkt vergilbt. Es zeigt die Musiker auf dem Friedhof, in ihrer Mitte ein Grabstein in Kreuzform. Aufrecht stehend – ganz im Gegenteil zum invertierten Kreuz im Zentrum des Bandlogos. Apropos Logo: Das ist gut lesbar, gestaltet sich aber verspielt, weil eine gezeichnete Kerze beispielsweise das „i“ ersetzt. Oben befinden sich Hörner, die an das Logo von KRYPT erinnern. Leder, Patronengurte und Ketten sind zu sehen, Corpsepaint rundet das Bild ab. Das Demo „His Best Deceit“ wurde zunächst als Tape veröffentlicht, etwas später folgte eine CD-Auflage. Und man fragt sich: Wie kann es sein, dass sich POSSESSION aus Belgien erst 2012 gegründet haben?

Kirchengesäusel, Glocken und dazu eine dämonisch verzerrte Stimme, die in einer unverständlichen Sprache spricht – da kann es sich nur um einen Exorzismus handeln. Das passt ja auch ganz gut zum Bandnamen und so startet der erste Track von „His Best Deceit“ mit einem entsprechenden Intro. Der eigentliche Song beginnt im Midtempo, wird aber recht bald von einem Death-Metal-Riff mit schwarzer Wurzel vorangetrieben. POSSESSED, alte CELTIC FROST und andere Bands gleichen Kalibers gehören sicher zum Repertoire der bandinternen Hörvorlieben. Zumindest klingt das eigene Material so. Das Hauptriff in der ersten Titeltrack-Hälfte wirkt irgendwie hypnotisch, bevor ein Break den Groove entfesselt. Die Attitüde von POSSESSION gefällt mir ausgesprochen gut und „The Truth Of Cain“ geht als interessantester Song auch ordentlich ins Ohr und in den Kopf. Bilanziert man ehrlich, macht sich aber auch etwas Ernüchterung breit, weil das Material einen nicht gerade anspringt, festbeißt und brüllt: Verflucht, wir sind POSSESSION, klingen wie aus den 80ern, sind aber eine eigenständige Band! Die persönliche Note fehlt mir noch.

Am Schluss hat man ein Cover der SEPULTURA-Nummer „Necromancer“ platziert, die von „Bestial Devastation“, der ersten (Split-)Veröffentlichung der Brasilianer, stammt. Ist ganz nett, eine weitere eigene Nummer wäre auf einem vier Lieder umfassenden Demo aber sinnvoller gewesen. Ein Album mit etwas mehr Neuem vom Alten traue ich den Belgiern dennoch zu und so gehe ich zumindest nicht völlig desinteressiert aus der Sache raus. Das Drumherum macht ja auch durchaus Laune. Wer Bands wie HELLHAMMER, SARCÓFAGO und die oben genannten Vertreter tiefschwarzer Musikattacken mit jeder Menge Death und Thrash Metal gerne hört, kann sich natürlich auch schon dem Demo von POSSESSION widmen.

17.12.2013

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