Pungent Stench - Ampeauty

Review

„Ge gnä‘ Frau, is‘ Eahnen schläächt? Sie lieg’n da so unkommod!“ Das Cover der neuen PUNGENT STENCH ist wirklich nichts für schwache Nerven und lässt daneben jedes CANNIBAL CORPSE Artwork wie eine Kindergartenpinselei aussehen. Während das Coverbildchen problemlos an alte Heldentaten wie „Been Caught Buttering“ anknüpft, dürfte die Mucke seit dem Vorgänger „Master Of Moral – Servants Of Sin“ vielen alten Fans eher befremdlich vorkommen. Besagtes Album ist mir bis heute nicht geheuer, weil es mir noch immer viel zu steril ist und ich der Band die darauf vorgeführte Anbiederung an diesen neuen rockigen Stil nie abgenommen habe. Umso überraschter war ich dann, als „Ampeauty“ (übrigens ein Wortspiel aus „Amputee“ und „Beauty“) seine erste Rotation im Player vollzogen hatte.
Keine Spur mehr von bemühter Stilfindung, sondern eine heftig rockende Groovewalze, die so abwechslungsreich daherkommt, dass einem die Stunde Spielzeit nie wie eine solche vorkommt! Dieses Album macht einfach von Anfang bis Ende Spaß!

PUNGENT STENCH spielen eine mächtig dreckige Mischung aus Death Metal, Stoner Rock, Rock N Roll und leichten Thrash-Einflüssen. Obwohl der Großteil der Scheibe im groovigen Midtempo angesiedelt ist, überzeugt trotzdem jeder Song für sich mit einem eigenen markanten Trademark, sodass die Scheibe zu keiner Sekunde langweilig wird. Sei es nun die ENTOMBEDsche Verwandtschaft in „Human Gargabe“ oder „The Amp Hymn“, der reinrassige Uptempo Death Metal Klopfer „The Passion Of Lucifer“ oder das mit einem extrem catchy Groove versehene „Invisible Empire“, PUNGENT STENCH rocken und rollen mit einem Spaß an der Sache, als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht! Und dieser Spaß überträgt sich 1:1 auf den Zuhörer, denn die drei Weana Buam klingen dabei einfach herrlich frisch und unverbraucht! Bei jedem Durchlauf gibt es immer noch Neues zu entdecken, denn bei aller Rock N Roll Straightness stecken die Songs trotzdem voller Überraschungen, wie bspw. „Human Garbage“ oder das grandiose „Fear The Great Inquisitor“. Frechere Breaks als in „Got Milf?“ hat man sonst nur bei DEW-SCENTEDs „Locked In Motion“ gehört und Whiskey-Voice Schirenc klingt so dreckig, als hätte er gerade einen Beutel Schwarzer Krauser auf Lunge geraucht.

„Ampeauty“ ist somit alles, was „Masters Of Moral“ vielleicht einmal hätte sein sollen. Nämlich ein Pflichtkauf!

06.09.2004
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