Revocation - Deathless

Review

Eine habe ich verpasst. Die selbstbetitelte Platte der amerikanischen Thrasher REVOCATION aus dem letzten Jahr ging an mir vorbei, schließlich hat man auch seit dem Jahr 2008 konsequent mit fünf Alben um sich geworfen, die ihrerseits keineswegs leichte Kost darstellen und gleichsam auch qualitativ einiges zu bieten haben. Die Jungs aus Boston fordern den Hörer seit jeher insoweit, als dass jede Scheibe mehrere Durchläufe benötigt, bis die schneidenden Riffs allesamt und auch das letzte Stück ordentlich ausgehöhlt ist. So stellt sich auch deren neues Werk “Deathless“ dar – unverkennbar REVOCATION, und doch irgendwo wieder etwas Neues.

Einen perfekten Einstand liefert da wohl bereits der Opener “A Debt Owed To The Grave“, der einen Riffbogen spannt, vor dem sich wohl kein Extreme-Metal-Fan entziehen kann. Wenn dieser Song mit Schädelspalter-Kettensäge, fiesen Vocals und einem nicht zu aufdringlichen Refrain nicht oberfett ist, dann weiß ich auch nicht. Spätestens an dieser Stelle dürfte klar sein, dass REVOCATION auch nach dem Labelwechsel zu Metal Blade Records nicht an Intensität eingebüßt haben. Der nachfolgende Titeltrack “Deathless“ überzeugt dann mit durchaus authentischen Clean-Vocals, die sich unproblematisch ins Gesamtbild einfassen lassen.

Erneut enorm überzeugend erscheinen auch auf dem fünften Album des Quartetts die vielen kürzeren oder längeren Soli. Auch für mich, der sich im Normalfall relativ schnell von zu ausufernden Instrumentalspielereien ermüden lässt, ist es eine absolute Wonne, den stets spannenden Ideen von REVOCATION zu lauschen, weshalb mir auch das reine Instrumental mit dem Titel “Apex“ besonders mundet. Hier spielt die Truppe aus Boston gekonnt mit dem Stilwechsel von mächtig thrashigen Momenten bis hin zu sphärischen Passagen.

Zum Beispiel mit den oben genannten Songs, dem fetten “Madness Opus“ oder auch dem cool geratenen MORBID ANGEL-Cover “Sworn To The Black“ halten REVOCATION noch einige Höhepunkte auf ihrer neuen Scheiblette parat. Bezeichnend ist auch immer wieder, wie hoch die Amerikaner die Messlatte halten, auch wenn die Songs im Schnitt allesamt Überlänge haben. Auch in der fünften Runde der Extreme-Metaller gibt es nur einen Hinweis: Absolute Kaufempfehlung.

15.10.2014
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