Revocation - New Gods, New Masters

Review

Mit „New Gods, New Masters“ kehren REVOCATION mit ihrem neunten Studioalbum zurück und widmen sich einem Thema, das spätestens seit „The Terminator“ vor 41 Jahren immer wieder aufgegriffen wird: bösartige künstliche Intelligenz. Es ist kein Zufall, dass Mastermind Dave Davidson dieses Motiv in einer Zeit wählt, in der KI-Modelle auf dem Vormarsch sind. Zudem eignet sich ein dystopischer Überbau seit jeher hervorragend für ein Extreme-Metal-Album. Musikalisch gibt es den gewohnten Bastard aus technischem Death- und Thrash Metal.

REVOCATION warnen vor neuen Göttern

„New Gods, New Masters“ legt ohne Umschweife mit dem Titeltrack los, der klar auf der thrashigen Seite verortet ist. Die Band fällt mit der Tür ins Haus und liefert eine Vielfalt an Tempowechseln und rasanten Leads. Frontmann Davidson röchelt seine Visionen vom Untergang ins Mikro, doch um sie nachzuvollziehen, braucht man die Lyrics vorliegen.

„Sarcophagi Of The Soul“ hat einen fiesen Drive, der wie von selbst das Zopfgummi aus den Haaren zieht und zum Headbangen zwingt. Bei „Confines Of Infinity“ herrscht brutaler Death Metal, was nicht zuletzt am Gastauftritt von Travis Ryan (CATTLE DECAPITATION) liegt.

Jazz meets Death/Thrash

Gerade diese schon in den ersten drei Songs erkennbare Vielfalt zeichnet REVOCATION aus. Alle neun Tracks glänzen mit Abwechslung, und die beiden Neuzugänge Alex Weber (Bass) und Harry Lannon (Rhythmusgitarre) fügen sich nahtlos ein. Besonders die präsenten Bassspuren, etwa in den Strophen von „Dystopian Vermin“, stechen hervor und grooven satt.

Besondere Aufmerksamkeit verdient das Instrumental „The All Seeing“, das ohnehin eine progressive Schlagseite hat. Nicht nur alle Bandmitglieder zeigen hier ihr Können, auch ein Gastsolo des Jazz-Gitarristen Gilad Hekselman veredelt das Stück und verbindet zwei gegensätzliche Welten zu einem eklektischen Ganzen.

Bei „Cronenberged“ horchen „Rick and Morty“-Fans auf, und der überlange Rausschmeißer „Buried Epoch“ bündelt noch einmal alle Stärken der Band – diesmal inklusive Vocals.

„New Gods, New Masters“ ist ein starkes neues Kapitel

Mit dem Nachfolger von „Netherheaven“ präsentieren sich REVOCATION in gewohnter Stärke und liefern ein sauber produziertes, überzeugendes Werk ohne nennenswerte Schwächen ab. Chapeau!

19.09.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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