Sahg - Sahg III

Review

Zwei Jahre nach ihrer überzeugenden Veröffentlichung „Sahg II“ melden sich die Norweger SAHG mit einem neuen doom-metallischen Streich zurück. Der Titel? „Sahg III“ natürlich!? Auch am sonstigen Konzept des Projektes hat sich nicht groß etwas geändert. Das musikalische Geschehen wird weiterhin dominiert von Vorbildern der 60er bis 80er Jahre und zu einer schmackhaften und deftigen Mischung aufbereitet.

Einflüsse von Urgesteinen wie BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN, PENTAGRAM und diversen anderen altehrwürdigen Doom-Metal-Acts treffen auf einen Hauch KING CRIMSON und PINK FLOYD, eine Mischung, die man von den Norwegern schon gewohnt ist. Dennoch haben sich SAHG ein Stückchen weiterentwickelt: der Sound ist trockener, die psychedelischen Parts und andere Spielereien wurden etwas zurückgefahren und man setzt nun mehr auf eine direkte, klassisch rockige Note. Dabei versprühen die Lieder immer noch eine ordentliche Menge Groove und zeichnen sich durch markante Ohrwurm-Refrains und gekonnte Wendungen aus. Auch spieltechnisch gibt es selbstverständlich wieder nichts zu meckern, die Herren von SAHG sind schließlich eingesessene norwegische Metal-Veteranen, die auf einen gewissen handwerklichen Erfahrungsschatz zurückgreifen können. Und so mache Songs, wie der knackige, rhythmisch ausgerichtete Opener „Baptism Of Fire“, das nostalgisch-einprägsame „Hollow Mountain“ oder das vielseitige „Mother’s Revenge“ machen eine Menge Spaß und versprühen eine ganze Ladung Old-School-Feeling.

Im Großen und Ganzen wirkt „Sahg III“ eindeutig ein Stück erdiger und zielgerichteter als sein Vorgänger, der Kurs scheint hier klarer festgelegt zu sein. Dennoch muss man sagen, dass die Veränderungen im Vergleich zu „Sahg II“ überschaubar sind. Direkteres Material, bessere Produktion, ein paar neue Nuancen, aber eben nichts Bahnbrechendes. Somit bleibt ein Album, dass eine ansprechende, mitunter nostalgische Stimmung erschafft und in Sachen Songwriting, Produktion und Arrangements ein durchgehend hohes Niveau aufweist. Für eine Höchstwertung müssten SAHG jedoch bereit sein, mehr Risiken einzugehen, bewährte Konzepte originell auszuweiten und dem Material mehr Eigencharakter einzuflößen.

20.08.2010
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