Sanctimonious Order - Thy Kingdom

Review

Seit bereits acht Jahren treiben Sanctimonious Order ihr Unwesen im Underground, haben in dieser Zeit zwei EPs und eine Split-CD veröffentlichen können, und warten mit „Thy Kingdom“ nun mit ihrem ersten Longplayer auf. Dieser soll, in den Worten des Presseschreibens, „deren musikalische Position zwischen Dissection und Immortal festigen“. Das ist dem Triplett aus Heubach gelungen, auch wenn die sieben Kompositionen im Vergleich zu den großen Vorbildern nicht bahnbrechend genug sind, um den Olymp der nie zu Vergessenden zu erklimmen. Die „musikalische Position“ sagt es bereits aus, das Songwriting und die Produktion sind stark an Spätwerke Immortal´s angelehnt, aber…es bleibt hängen. Hier wurde nicht nur stumpf und sinnlos kopiert, sondern mit altbekanntem Werkzeug und Stil ein neues Klanggebäude gezimmert, was durchaus nett anzugucken, äh…hören ist. Obwohl eine gewisse Frechheit nicht von der Hand gewiesen werden kann. Sound und Riffs erinnern oft an „Sons Of Northern Darkness“, die Gitarren sägen in altbekannter Manier rau und kalt die Gegend in Stücke, dazu gesellt sich das spaltende Schlagzeug. Dabei gehen Sanctimonious Order weniger rüpelhaft zu Werke, sondern legen das Ohrenmerk eher auf Melodie, was nicht heisst, dass die Atmosphäre nicht schauderhaft genug rüberkommt. Ein etwas gehobeneres Midtempo zieht sich fortwährend durch die knapp 40 Minuten, zwischendurch spricht die Doublebass mal etwas lauter oder macht Platz für spärlich gesäte Blastbeats. Trotz des Mangels an Geschwindigkeit wirkt das Material aber gefestigt und durchdacht. „Spaß“ (man verzeihe mir diesen Ausdruck in diesem Genre) macht die Scheibe auf jeden Fall.

10.01.2005
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