Satans Penguins - Birds Of Darkness

Review

Natürlich habe ich auch erstmal fett grinsen müssen, als ich den Bandnamen und den Albumtitel gelesen hatte und dazu das Cover vor meiner Nase hatte; aber nachdem ich „Birds of Darkness“ angehört hatte, blieb mir nichts weiter übrig als einzugestehen, daß die Musik alles andere als lächerlich ist. Alle Komiker die diese Zeilen lesen, weil sie hoffen das die Scheibe so amüsant anzuhören ist, wie der Name vermuten lässt, sollten die Gelegenheit wahrnehmen und jetzt weitersurfen. Ich habe keine Ahnung, warum die Band sich diesen Namen ausgesucht hat, aber man sollte nicht an der Ernsthaftigkeit der Musik selbst zweifeln. Laut Informationsmaterial wird „Birds of Darkness“ als Black Avantgarde Metal bezeichnet; auch wenn die Songs durch die Bank eine düster bösartige Grundstimmung haben und sich einer gewissen wohltuenden Monotonie nicht erwehren können, würde ich das Album doch ganz klar von typischen Black Metal Veröffentlichungen abgrenzen. Hier variiert man das Spiel zwischen den tiefen männlichen Gesangsparts, den seltenen weiblichen Gesangslinien; den wenigen schnellen und den langanhaltenden, mit szenefremden Melodien und Einflüssen gespickten, Melodien sehr viel gekonnter. Eventuell erst nach mehrmaligem Durchlauf offenbart sich das Gespür der Band auf dem schmalen Grat zwischen belanglosen, vor sich hinplätschernden Songs und fesselnden, dennoch unaufdringlichen Liedern gekonnt vorran zu schreiten. Wirken die Songs anfänglich teilweise noch platt und ungestüm bemerke ich nach und nach die finstere, deprimierend kühle Monotonie, welche geschickt Spannungsbögen hinauszögert, ohne den Zuhörer zu verlieren und sich zum Schluss nicht einfach plump in einer Explosion entfaltet, sondern ruhig weiterfließt, um unerwartet neue Gestalt anzunehmen. Die Produktion lässt kaum zu wünschen übrig und wird nur noch von dem edlen Hochglanzbooklet übertroffen. Auch wenn die Musik eher eine ernste und introvertierte Grundstimmung hat, konnte ich mich einem breiten Grinsen nicht erwehren, als die zweite männliche Gesangslinie bei „The Return of the undead Smurfs (Gargamels Revenge II)“ einsetzte – unwillkürlich manifestierte sich das Bild eines Pinguins mit Corpse Paint und Micro vor meinem inneren Auge. Auf mich machte „Birds of Darkness“ einen recht positiven Eindruck, auch wenn die CD ein wenig Zeit fordert. Leider ist mir nicht ganz klar, wo das Entwicklungspotential dieser Band liegt, aber ich lasse mich gerne überraschen.

29.12.2001
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