Satans Penguins - Bloodlust Of The Warpenguins

Review

Ich erinnere mich noch genau, wie ich vor Jahren in einem Anflug von Langeweile beim damals besten Musikportal der Welt „Audiogalaxy“ einfach wahl- und sinnlose Suchbegriffe eingab – umso erstaunter war ich, dass es für die Kombination von „satan“ und „penguins“ wirklich Suchtreffer gab. SATAN’S PENGUINS! Wenn das nicht neugierig macht! Allein der Bandname hatte den Abend schon gerettet. Nachdem ich mir einen Song („Gargamels Revenge“) runtergeladen hatte, war ich hin und weg: Avantgardistischer Black Metal, der sich nicht mal der Todsünde verweigerte, Techno-Beats mit einfließen zu lassen. 2002 wußten die Pinguine dann mit ihrem hörenswerten Album „Birds Of Darkness“ zu begeistern, lösten sich jedoch dann wenig später auf.

Nun sind sie (von ihrer offensichtlich langen Reise…) zurückgekehrt, immer noch der gleiche komische Bandname (wobei sie stets betonen, dass sie keine Spassband sind) und die gleichen lustigen Pseudonyme, wie z.B. „Killerpenguin“ oder „Razorbeak“.

Von ihrem Avantgardismus lassen die Pinguine anno 2006 nichts missen, wer das Album kennt, wird wissen, was ich meine. Einerseits finden sich klassische Black-Metal-Strukturen der alten Schule in den Songs, andererseits eröffnet die Band dem Hörer weite Welten durch unerwartete Zwischenspiele. Diese kommen mal ganz unscheinbar, schleichend aus dem Nichts, und dann aber auch brutal wie die Axt im Walde, die das aktuelle Songfragment vollkommen auseinanderschlägt. Dieser Schlag sitzt dann meistens so tief, dass sämtliche Spuren des Black Metal verfliegen. Da findet man sich plötzlich in einer Bar sitzend, und lauscht den Klängen des Jazz-Saxophonisten. Da reitet man durch eine Wüste, sieht von fern die Oase, wo Bongos und rhythmisch klatschende Hände orientalischen Flair verbreiten. Da sitzt man in einer verrauchten Spelunke, in der sich eine völlig fertige Doom-Band den letzten Schuß gibt.

Eins ist bereits nach dem ersten Durchlauf klar: Diese Demo wird sich definitiv NICHT nach dem ersten Durchlauf für den Hörer erschließen. SATAN’S PENGUINS werden die Hörer abermals an einen Scheideweg führen, dazu trägt auch die als Gesamtwerk konzipierte Struktur der vier Songs, die im Prinzip nur Fragmente eines einzigen großen Musikgebildes sind. Der Sound ist im Vergleich zum Vorgängeralbum recht roh und ungeschliffen ausgefallen, was der Musik jedoch keinen Abbruch tut, da die Kompositionen für sich selbst sprechen.

SATAN’S PENGUINS werden erneut polarisieren. Es wird die geben, die sie nicht ernstnehmen, die sie hassen, oder die, die sich auf das Wagnis der Pinguine einlassen und mit ihnen in ihre ganz eigene musikalische Welt hinabtauchen werden.

02.11.2006

Der metal.de Serviervorschlag

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