Sepulchral - Beneath The Shroud

Review

Das Ignis Fatuus Collective ist eine Musikerzusammenkunft aus dem baskischen Bilbao, ähnlich wie man es zum Beispiel von den Schweizer Analogien kennt. Im Zentrum taucht immer wieder das Protagonistenpseudonym Dusk, der ansonsten viele Soloprojekte steuert und auch für SEPULCHRAL den Kopf der Schlange markiert. Musikalisch verspricht der Zweitling „Beneath The Shroud“ Death Metal wie ein rostiger Nagel, der sich vornehmlich zwischen Klassikern zwischen Schweden und der USA, ENTOMBED und AUTOPSY, verortet. Im Detail ist der Pesthauch der Spanier allerdings vor allem langweilig.

Mit wenig Argumenten im Trend

Mit seinen anderen Bands, deren Spektrum von Death-Doom bis hin zu Crust reicht, hat der Bandchef „Perlen“ wie „Total Necro D-Beat Desecration“ aufgenommen und ein bisschen was davon auch in SEPULCHRAL transformiert. So hätte es aus Anspruchsgründen Drummer Gorka Pérez wohl überhaupt nicht gebraucht, denn über die komplette Spielzeit bollert das Schlagwerk in D-Beat-Manier polkaartig vor sich hin und zeichnet ohne großartige Fills eine ziemliche Blaupause dessen, mit was man sich auf „Beneath The Shroud“ auseinandersetzen muss.

Die von Gaueko eingespielten Gitarren haben einen feinen Kettensägensound und erklingen im Großen und Ganzen marginal interessanter als die mitlaufenden Drums. Trotzdem ergibt das alles kein nachvollziehbaren Grund, weshalb Songs wie „Torchless Crossroads“ oder „Gravestone Covenant“ unbedingt sogar die Fünf-Minuten-Marke knacken müssen, denn dazu rumpeln sich SEPULCHRAL auf allen Ebenen viel zu gleichförmig durchs Geäst. Auch wenn die Truppe wie bei „Conflagration Of Sacred Bones“ in etwas höherer Geschwindigkeit davonblastet, werden SEPULCHRAL ihre gefühlte Lahmarschigkeit nicht los.

Gefühlte Lahmarschigkeit

Die 20er-Jahre charakterisieren sich durch eine spürbare Old-School-Renaissance, von der vornehmlich der Death-Metal-Bereich zentral betroffen ist. Bands, Releases und Musiker werden inflationär angespült – und das tatsächlich auf einem durchschnittlich ziemlich hohen Niveau. Deshalb stürzen SEPULCHRAL mit ihrem zweiten Album auch ziemlich hindernisfrei in die Versenkung, da „Beneath The Shroud“ unterm Strich uninspiriert und ohne leidenschaftlichen Zug erklingt. Leider reicht da die handwerklich solide Ausführung nicht aus.

30.11.2025
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