Shaam Larein - Sticka En Kniv I Världen

Review

Werden allein die Umschreibungen der Promo-Texte für die Befassung mit „Sticka En Kniv I Världen“ herangezogen, so zeichnet sich zunächst kein klares Bild, wie SHAAM LAREIN eigentlich einzuordnen sind. Da steht was von Post-Punk, Goth-Rock, Heavy-Rock und Avantgarde-Metal, letztlich bleibt die Eingrenzung aber vage und das Hörerlebnis entsprechend herausfordernd, denn zutreffen mögen diese Einordnung alle, wenn auch mitunter nur in kleinen Teilen.

Aber ist das schlimm? Mitnichten, denn wer auf Svart Records veröffentlicht, bei dem wird ja ein erkennbarer Kauz-Faktor und eine Eigentümlichkeit im Sound gewissermaßen erwartet.

„Sticka En Kniv I Världen“ gibt sich unbequem

Durchaus sperrig und mitunter verwinkelt kommen die Songs auf „Sticka En Kniv I Världen“ jedenfalls daher. Da legt sich die Orgel wild über die repetitive Gitarre, überlagert vom zweistimmigen, weiblichen Gesang. Das ist in guten Momenten unbequem und herausfordernd, phasenweise aber auch wüst und verwirrender als nötig. Eine dichte Stimmung trifft dabei auf einen ungeschliffenen Sound, der die post-punkige Seite betont, und welcher durch Soundeffekte und sparsam eingesetzte Tribal-Rhythmen verstärkt wie ein berauschter Traum zwischen Weihrauch und schwarzer Messe klingt.

SHAAM LAREIN – nennen wir es doch „Doom-Rock der verwinkelten Art“

Gesanglich machen SHAAM LAREIN ihre Sache dabei astrein. Nicht selten erinnert der eindringliche weibliche Gesang der namensgebenden Frontfrau Shaam an die stimmungsvolle Arbeit von Jamie Myers, die auch den leider vergangenen SABBATH ASSEMBLY ihre Stimme verlieh. Mit einem predigenden, immer wieder aufbrausenden und zu den schaurigen Orgelklängen passenden Gesangslinien bekommt SHAAM LAREIN damit einen okkult-skurrilen Touch verliehen, der die schwedische Formation zu einer interessanten und entdeckenswerten, aber auch durchaus speziellen, Angelegenheit macht.

Die in den eingangs erwähnten Promo-Texten gezogenen Vergleiche mit IN SOLITUDE, UNTO OTHERS und BEASTMILK sind letztlich zwar sehr bemüht und die Fußstapfen der Genannten für die Newcomer aus Schweden vielleicht doch auch noch ein wenig groß. Wer aber MESSA mag, auch DOOL oder SABBATH ASSEMBLY gern auflegt, und auch ansonsten gern stimmungsvollen Rock mit okkulter Schlagseite, Eigenständigkeit und einem Hauch Exotik hören kann, der gibt „Sticka En Kniv I Världen“ von SHAAM LAREIN eine Chance.

13.01.2023

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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