Sins Of Omission - Flesh On Your Bones

Review

„Schon wieder ein In Flames-Klon aus Schweden“, habe ich gedacht, als Sins Of Omissions „Flesh On Your Bones“ zum ersten Mal in meinem Player rotierte. Aber ich muss sagen, dass ich diesen ersten Eindruck nicht mehr bestätigen kann. Sicher, die Parallelen zu Szenevorreitern wie In Flames und Dark Tranquillity sind unüberhörbar. Aber trotzdem sticht diese seit 1996 bestehende Combo aus der grauen Masse der unzähligen Melodic-Death-Metal-Bands hervor, da ihre Kompositionen ganz nahe an die oben genannten Originale herankommen und man merkt, mit wie viel Herzblut dieser Schwedenfünfer seiner Arbeit nachgeht. Das treibende „Revolution“, der In Flames-lastige Opener „The Secret Agenda“, das abwechslungsreiche „Angel Killers“, das melodiöse „The Rape…“ oder das ungewöhnliche „A Wicked Slaughterhouse Tale“ sind einfach erstklassige Beispiele dafür, wie melodischer Schweden-Death zu klingen hat. Eine treibende Rhythmussektion trifft auf eingängige Gitarrenriffs mit filigranen Melodieläufen und intensiven Growl- und Kreischgesang mit gelegentlichen cleanen Passagen, die ein wenig an Gardenian erinnern. Auch das typische Akustikgitarrenstück ist mit „… Of Innocence“ vertreten. An der Produktion dieses Silberlings gibt es rein gar nichts auszusetzen, knallen doch alle Songs auf „Flesh On Your Bones“ angenehm heftig aus den Boxen, ein weiteres Zeichen dafür, dass sich das in Västeras ansässige Studio Underground zu einer immer besseren Adresse mausert. Leider gibt es am Ende aber doch einen Kritikpunkt, nämlich die Coverversion des Slayer-Klassikers „Angel Of Death“. Die Mannen um den von Raise Hell bekannten Drummer Dennis Ekdahl haben es zwar geschafft, diesen Song ganz annehmbar einzuprügeln, doch so richtig Freude will beim Hören desselben trotzdem nicht aufkommen, da man ständig das übermächtige Original im Hinterkopf hat. Nichtsdestotrotz haben Sins Of Omission mit ihrem Zweitling ein erstklassiges Stück Schweden-Death abgeliefert, das aus der Masse der Veröffentlichungen in diesem Genre herausragt, aber nicht ganz an seine Originale herankommt.

20.12.2001
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