Skyeye - Soldiers Of Light

Review

Die Slowenier SKYEYE sind seit ihrem Debüt „Digital God“ 2018 auf dem aufsteigenden Ast im Untergrund und entwickeln sich langsam aber stetig vom Geheimtipp zur neuen festen Institution der neuen (alten) jungen Wilden im traditionellen Heavy Metal, der über die letzte Dekade eine Art neues Revival erlebt hat. Dieser Tage steht mit „Soldiers Of Light“ das zweite vollwertige Album an und entführt einmal mehr in die von JUDAS PRIEST, SAXON und IRON MAIDEN geprägten Tage des klassischen Heavy Metals. Dabei sind SKYEYE glücklicherweise trotz so mancher Reminiszenzen, auch im Gesang von Jan Leščanec an den frühen Bruce Dickinson etwa erinnernd, von einer Kopie musikalisch doch noch weit entfernt.

„Soldiers Of Light“ hält die Flamme des traditionellen Metal am Lodern

Nach einer gewissen (erwartbaren und etwas abgegriffenen) Epik im Intro „The Arrival“ startet „King Of The Skies“ herrlich eingängig und mit Faust-pumpendem Chorus vielversprechend ins Album. Auch der Titelsong und „Constellation“ können das Niveau locker halten und überzeugen, ehe mit dem lang und breit angelegten „Brothers Under The Same Sun“ scheinbar das persönliche „Hallowed By Thy Name“ intoniert wird. Auch auf dem vorigen Album gab es schon den ein oder anderen ausufernden Song. Alle Ideen im Langformat überzeugen noch nicht gänzlich hier, aber SKYEYE haben sich gemacht und spielen mittlerweile souverän genug auf der Klaviatur des Genres, um sich durch starkes Songwriting von der Konkurrenz ein gutes Stück absetzen zu können.

SKYEYE sollte man sich für den nächsten Keep-It-True-Besuch merken

Mit „In Saecula Saecularum“ (könnte auch ein ATLANTEAN KODEX-Songtitel sein 😉 ) streift die Band GHOST-Theatralik, aber keine Sorge, nur als Intro zu „Son Of God“, der traditionell-metallisch, aber von einer kleinen orientalischen Note geprägt, anschließt. Episch wird es auch noch einmal im viertelstündigen Abschluss „Chernobyl“, welches mittlerweile ja traurigerweise erneut Aufmerksamkeit durch neue Aktivität im Corium des ehemaligen Reaktorkerns bekommen hat. Der Song ist vielleicht einen Ticken zu lang geraten und das Songwriting sitzt auch noch nicht zu 100%, aber eine spannende Spielwiese für SKYEYE ist es allemal.

SKYEYE legen mit „Soldiers Of Light“ ein starkes Nachfolgealbum zu ihrem Debüt „Digital God“ von 2018  vor und zeigen sich in jeglicher Hinsicht gereift. Spätestens jetzt sollten Kuttenbrüder ein Auge auf die slowenischen Senkrechtstarter haben, denn sie könnten tatsächlich die nächsten Superstars am neuen (alten) Heavy-Metal-Himmel werden.

Da macht es dann auch nicht so viel, dass mit „Detonate“ sich eine etwas durchschnittlichere Nummer in der zweiten Hälfte mit eingeschlichen hat und auch „Eternal Starlight“ trotz interessantem Songwriting und Balladen-Charakter auch ein wenig blass bleibt. Augen auf liebes Keep It True, diese Newcomer hätten einen Slot bei euch mehr als verdient!

18.06.2021
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