Slave Zero - Exempt From All Tolerance

Review

Gary Oldman ist immer gut für einen coolen Spruch zum Intro. Genauso wie sein „Leon“-alter ego mögen SLAVE ZERO aus Irland die Ruhe vor dem Sturm. Von Dauer ist sie allerdings nicht, denn die Iren wüten von der ersten bis zur letzten Minute gnadenlos, zermalmen ohne Erbarmen, was ihnen im Weg steht. Bei ihrem brutalem Mix aus Death Metal, Grind- und Hardcore werden keine Gefangenen gemacht.
In den sieben Jahren seit ihrem Debüt hat sich viel getan, SLAVE ZERO sind progressiver aber auch brutaler geworden und haben im Death Metal den Schwenk zum technischen Massaker gemacht. Keine bis ins letzte Detail ausgetüfteln Mathematikerriffs, aber dennoch viele sorgfältig eingearbeitete Feinheiten, Breaks und Tempiwechsel. Sägende Gitarren, unverhoffte Blastattacken und Gesang, der zwischen aggressiven Hardcoreshouts, hektischem Grindgekreische und tiefsten Death-Metal-Growls wechselt bestimmen das Bild.

Das Album ist wie eine Walze, erschlagend in seiner Härte aber auch in seiner teilweise starren Ausrichtung. Kleine Highlights wie z.B. „Engineering Opportunities…“ oder das abschließende „Vengeance“ glänzen durch die Akzente und Soloarbeit der Gitarren, sowie durch komplexere Strukturen, die den generell unbarmherzigen Charakter des Albums etwas auflockern. Dem gegenüber stehen die knallharten Bollertracks, die trotz kleiner instrumentaler Variationen ziemlich geradlinig nach vorne holzen. Der Sound ist fies und tief, wie die gurgelnde Stimme am Mikro, doch Abnutzungserscheinungen werden ziemlich schnell deutlich und nehmen dem Gesamtwerk den Reiz – sofern man eindeutig mehr als diese Gewaltorgie will, denn auf diesem Sektor kann man eindeutig eine Empfehlung für SLAVE ZERO aussprechen. Wer also mal 35 Minuten Death-Grind-Hardcore-Krieg mit Anspruch in der Stube braucht, sollte in „Exempt From All Tolerance“ mal reinhören.

13.01.2010
Exit mobile version