Sojourner - Premonitions

Review

„Premonitions“ ist ein großer Schritt für SOJOURNER. Das dritte Album in der Diskografie der internationalen Band ist das Debütalbum beim großen Label Napalm Records. Passend dazu erzielte die erste Singleauskopplung „The Deluge“ nach zwei Monaten bereits über 120.000 Klicks bei Youtube. Beachtlich für die Nischenmusik von SOJOURNER.

SOJOURNER sind offener aber keinesfalls fröhlich

Denn „Premonitions“ setzt die musikalische Reise des ersten Albums „Empires of Ash“ (2016) fort, orientiert sich dabei, analog des Coverartworks, etwas weiter in Richtung kommerzieller Öffnung, auch wenn der Grundton des Albums keinesfalls fröhlich oder freundlich ist.

Anders als romantisch kann die getragene Stimmung von SOJOURNER nicht kategorisiert werden. Dabei ergießt sich „Premonitions“ gerne und oft in Dramatik und Verspieltheit, häufig in Kombination. Wie ließe sich dies besser darstellen als durch Synthesizer? Freunde des symphonischen, epischen und atmosphärischen Black Metals kommen auf „Premonitions“ voll auf ihre Kosten. Auf ihrem dritten Album spielen SOJOURNER zudem offensiver die Karte Folkeinflüsse.

Die häufigen Vergleiche von SOJOURNER mit den Tolkienapologeten SUMMONING erscheinen auf „Premonitions“ weiterhin weit hergeholt. Die Geister die ich rief, möchte man sagen, denn 2017 nahm die Band den unsterblichen Klassiker „South Away“ für eine SUMMONING-Hommage auf und veröffentlichte den Song zusätzlich als eigene Single. Mit dem Sound der urigen Österreicher kann „Premonitions“ dennoch schwerlich in einen Topf geworfen werden.

„Premonitions“ – Gute Musik sehr gut in Szene gesetzt

Zunächst einmal ist“Premonitions“, von Øystein G. Brun gemixt und gemastert, selbstredend über jeden technischen Zweifel erhaben. Das im Studio abgelieferte spielerische Können dieser jungen Band ist beeindruckend. Weiterhin ist das Album kunstvoll arrangiert und einlullend durch eine stramme inhaltlich-atmosphärische Geschlossenheit.

Unter dem Vergrößerungsglas wird allerdings deutlich, dass „Premonitions“ „nur“ auf guter Musik aufbaut, welche sehr gut in Szene gesetzt ist. Alle Stücke des Albums fließen atmosphärisch ineinander. Gelegentlich schleicht sich jedoch der akute Verdacht von gefälliger Hintergrundmusik ein. Allerdings im besten Sinne dieses Wortes.

09.05.2020

Stellv. Chefredakteur

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