Sonic Front - Depart

Review

Nachdem SONIC FRONT mit ihrem ersten Album bislang an die eintausend Exemplare über Internet oder Konzerte an den Mann gebracht haben, legen sie mit „Depart“ ihr nächstes, noch überzeugenderes Scheibchen vor. Das hannoverische Sextett glänzt durch stimmige Songs, die Zugänglichkeit und mitreißende Beats charakterisieren. Neben breiten, harten Gitarrenriffs haben an der dichten Klangwand sowohl der viel Melodik mit sich bringende und sympathisch rüberkommende Gesang, als auch Synthesizer-Flächen ihren Anteil. Die Band transportiert ihre Gefühle nicht nur in der Musik, sondern auch in den Texten, die zum größten Teil „zwischenmenschliche“ Themen, aber auch persönliche Reflexionen der Musiker, wie z.B. in „This Is Where I Start To Breathe“ behandeln, wodurch das ganze Album an Intensität gewinnt und trotz der „kühlen“, elektronischen Ansätze spürbar authentischer, einfach „erdiger“ wirkt. „Depart“ zeichnet sich vor allem durch mitreißende Melodik und Rhythmik aus, aber auch langsamere Tracks (erwähnen möchte ich vor allem die Halbballade „Walk Away“), die aber nicht vergessen, angenehm zu rocken, werden wir hier nicht missen. Eingängigkeit und starker Sound sind die weiteren Lichtseiten dieser Veröffentlichung. SONIC FRONT haben für uns auch ein paar nette Überraschungen vorbereitet und so finden wir auf „Depart“ einen CD-Extra-Teil mit zwei Versionen vom Musikvideo zu „Walk Away“ und interessanten Remixen von „Comatose“, „Red Cookie“, „Trying“ und „Walk Away“, die diese Lieder in einem experimentalfreudigen Licht darstellen. Die Interpretationen von Gregor Henning offenbaren eine Atmosphäre gewisser futuristischer Kühle und elektrischer Melancholie. Umso kontrastvoller fällt der groovige, verspielte Remix von Robert Adam aus. Die musikalischen Inhalte wurden auch auf visueller Ebene wiedergegeben und so können wir eine interessante Photo-Gallery bewundern, die zweifellos eine Ganzheit mit der Musik von SONIC FRONT erschafft und ähnlich dem Artwork sehr zutreffend die musikalischen Eindrücke verbildlicht. Mit „Depart“ wird die junge Band mit Sicherheit Erfolge feiern, denn dazu hat das Album gewaltiges Potential. Freunde vom guten Alternative Rock können hier bedenkenlos zugreifen. Treibend, tanzkompatible, atmosphärisch und authentisch, was will man mehr?!

26.02.2003
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