Spawn Of Possession - Noctambulant

Review

Ein feines Album liefern uns da die Schweden SPAWN OF POSSESSION ab. Die Band hat sich dem technischen Todesblei amerikanischer Prägung verschrieben. Bereits das Debütalbum „Cabinet“ aus dem Jahr 2003 war nicht von schlechten Eltern, und „Noctambulant“ geht noch einen Schritt weiter, zeigt sich erfrischend und mitreißend.

Das aktuelle Werk beginnt mit einem recht ungewöhnlichen Piano-Intro, was den Hörer erstmal auf eine falsche Fährte lockt. Denn mit dem darauf folgenden Stück „Lash By Lash“ wird gleich vehement der Knüppel aus dem Sack gepackt. Der Death Metal von SPAWN OF POSSESSION hat zuhauf progressive und melodische Elemente, welche in das technische Inferno eingebettet wurden. Die Songs sind brutal, beinhalten kalkulierte Ausbrüche und können vor allem durch die abgefahrenen und vielschichtigen Riffs und die mörderischen Soli überzeugen. Dabei wird alles in progressiven Strukturen eingewoben, wobei dennoch hoher Wert auf Eingängigkeit gelegt wurde. Geschickt platzierte Breaks, Tempiwechsel und melodische Leads sorgen für die nötige Abwechslung. Die variable Schlagzeugarbeit wirkt im Vergleich zu „Capinet“ tighter und etwas vertrackter, pendelt zwischen Blast Beats und langsameren Grooves. Die Band beweist wirklich Talent an ihren Instrumenten und zeigt sich deutlich gereift. Jedoch fehlt es noch ein wenig an einer eigenen Identität, vieles wirkt noch zu wenig eigenständig. Leider kann auch noch nicht wirklich jeder Song zünden. Punkten kann hingegen wieder die knackige, druckvolle Produktion.

Wer auf komplexen, technischen Death Metal abfährt und in Punkto Innovation Abstriche machen kann, dürfte mit „Noctambulant“ eigentlich richtig liegen. Mit diesem anspruchsvollen , dabei aber gleichzeitig brutalem Werk dürften Genrefans ihre Freude haben.

12.11.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

Exit mobile version