Stellar Master Elite - II: Destructive Interference Generator

Review

Nachdem das Trierer Duo mich mit seinem schlicht „I“ betitelten Erstling in weiten Teilen ganz erheblich beeindrucken konnte, war ich wirklich gespannt, wie es mit STELLAR MASTER ELITE weitergehen würde – zumal das Projekt bereits mit seinem Debüt die Tür zu einer ureigenen Nische aufgestoßen hatte, die man angesichts des an den THORNS-Song angelehnten Projekt-Namen nicht unbedingt erwartet hatte.

Nun also liegt mit „II: Destructive Interference Generator“ der Nachfolger vor – und tatsächlich: STELLAR MASTER ELITE verfolgen ihren Weg konsequent weiter! Man serviert dem Hörer erneut extrem groovigen Black Metal, der von wunderbaren THORNSesken Dissonanzen (da ist sie, die Herkunft des Namens!) durchsetzt wird – insbesondere in den gebrochenen Gitarren lässt „Grymyrk“ des Öfteren grüßen. Steril klingende Synthesizer tun ihr Übriges, um der lebensfeindlichen Atmosphäre Leben zu verleihen – oder gerade nicht.

Im Grunde verfolgen STELLAR MASTER ELITE in der guten Dreiviertelstunde also einen vielversprechenden Ansatz – sie schaffen in ihrem doomigen Black Metal Räume, die Spannung erzeugen, die die großartig klingenden Gitarren betonen und insgesamt das von Douglas Adams beschriebene Gefühl der ziemlich großen Endlichkeit erzeugen (die ist viel eindrucksvoller als Unendlichkeit, weil man das Ende sieht…).

Jetzt aber kommt der Hammer, der sich eine ganze Weile zurückhält um dann im entscheidenden Moment zuzuschlagen und – obwohl man Gegenteiliges erwarten sollte! – die atmosphärische Ebene „II“s noch verstärkt: STELLAR MASTER ELITE packen nämlich Harmonien aus, die gerade wegen ihres Kontrasts zu den disharmonischen Gitarren-Motiven unfassbar berührend sind. So etwas habe ich zuletzt auf SONIC REIGNs „Raw Dark Pure“ gehört. Apropos: SONIC REIGN-Fronter Ben Borucki ist auch dieses Mal mit von der Partie und veredelt das Album durch seine charakteristischen Vocals.

Auf diese Weise bauen STELLAR MASTER ELITE mit „II: Destructive Inference Generator“ ihre eigene Nische zäh-sterilen Schwarzmetalls weiter aus. Jeder, der mit THORNSschen Dissonanzen, doomig anmutenden Gitarrenwänden und lebensfeindlicher Atmosphäre ála DARKSPACE (nur in cooler und greifbarer) etwas anfangen kann, sollte „II“ unbedingt einmal antesten: Ein unerhört frischer und fieser Brocken extremen Metals.

29.09.2013
Exit mobile version