Stellar Master Elite - III: Eternalism - The Psychospherical Chapter

Review

Es ist ohne Zweifel eine der schwierigsten Herausforderungen für Bands jeglicher metallischer Couleur: Die Balance zwischen dem, was man gemeinhin als „musikalische Identität“ bezeichnen würde, und der Gefahr, sich zu wiederholen. Die zum Quartett gewachsenen STELLAR MASTER ELITE stellen sich auf ihrem dritten Album „III: Eternalism – The Psychospherical Chapter“ dieser Herausforderung mit breiter Brust – und meistern sie ausnahmslos souverän, auch wenn ich das Attribut „mit Bravour“ ein wenig scheue.

Wer die beiden Vorgänger „I“ und „II: Destructive Interference Generator“ kennt, wird bereits ungefähr wissen, wie die „musikalische Identität“ STELLAR MASTER ELITEs beschaffen ist – und wer den Bandnamen mit dem gleichnamigen THORNS-Song in Verbindung bringt, ist zumindest auf einem guten Weg: Tatsächlich wird auch auf „III: Eternalism – The Psychospherical Chapter“ moderner Black Metal serviert, der den Geist von Bands wie den bereits genannten THORNS, SATYRICON (zu „Rebel Extravaganza“-Zeiten) und SONIC REIGN atmet; allerdings ist das Schwarzmetall, das STELLAR MASTER ELITE schmieden, mit einem hohen Anteil Doom Metal und einer Vielzahl an synthetischen Elementen und Samples legiert – diese Elemente verleihen den acht Songs (plus Outro „Downfall“) eine ungeheure Trägheit…

…das kann man jetzt so oder so verstehen – und tatsächlich meine ich es so und so. Die Klänge fließen unglaublich zäh aus den Boxen und nehmen einerseits den Hörer in der Kombination mit den einmal mehr meisterhaften Disharmonien in den Gitarren (die mich teils an THORNS‘ „Grymyrk“, teils an die THORNS vs. EMPEROR-Split und teils an SONIC REIGN erinnern) geradezu meisterhaft gefangen – so besitzt „Perdition Time Loop“ mit seinen Synthesizer-Flächen und den an Tribal erinnernden Percussion-Einlagen durchaus hypnotisches Potential, das durch den klaren Gesang Markus „Schwadorf“ Stocks noch gesteigert wird. Andererseits gelingt es STELLAR MASTER ELITE nicht immer, Längen vollständig zu vermeiden: An mancher Stelle ertappe ich mich bei der Frage, wie viel stärker „III“ wirken könnte, wenn das ausnahmslos starke Material etwas mehr auf den Punkt gebracht würde. Wie aber oben bereits angedeutet: Es ist eine nicht immer leichte Balance – gerade, wenn man wie STELLAR MASTER ELITE die Trägheit zum Trademark erhoben hat.

Ein anderer Aspekt des Albums, der sich im Hinblick auf das anfangs entworfene Szenario einer zu findenden Balance verstehen lässt, findet sich auf atmosphärischer Ebene: Hatte ich auf „II: Destructive Interference Generator“ die am Ende aus dem Nichts auftauchenden harmonischen Wendungen aufgrund ihrer gerade nicht-sterilen Wirkung mit Lobeshymnen bedacht, gibt mir die Trierer Band auf „III“ keinen Anlass dazu – weil sie wie schon auf „I“ wieder vollkommen anorganisch und lebensfeindlich agiert. Ich muss allerdings zugeben, dass ich davon – sicher auch vor dem Hintergrund „II“s – anno 2015 nicht vollständig überzeugt bin. Ich weiß, ich spüre, was STELLAR MASTER ELITE sagen wollen – aber der Funke springt nicht vollständig über. Das ist natürlich schade – es ändert aber nichts daran, dass „III: Eternalism – The Psychospherical Chapter“ sowohl musikalisch als auch atmosphärisch auf höchstem Niveau agiert. Es bleibt allerdings Luft nach oben.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet hier den Stream in voller Länge.

30.09.2015

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1 Kommentar zu Stellar Master Elite - III: Eternalism - The Psychospherical Chapter

  1. Päpstchen_Tebartz sagt:

    Nicht gut. Wie das Vorgängeralbum auch schon.

    5/10