Sweeping Death - In Lucid

Review

Seit 2016 bestehen SWEEPING DEATH aus dem schönen Bayern erst, mit “In Lucid” legen sie aber bereits eine zweite Veröffentlichung vor. Dem Debütalbum vorangegangen ist im Jahr 2017 die EP “Astoria”. Gerade vorbei ist ihre erste richtige Tour mit den Thrashern von PRIPJAT, die recht erfolgreich gelaufen ist. Was können wir von “In Lucid” erwarten? Thrash, wie PRIPJAT ihn spielen, oder gar reinen Black Metal?

Ein Potpourri aus verschiedenen Stilen ist nicht so schwer

Musikalisch kann man SWEEPING DEATH idealerweise als Progressive Metal bezeichnen. Die noch recht jungen Burschen mixen verschiedene Spielarten des Metal bunt durcheinander, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Die sieben Songs – plus Intro und einem instrumentalen Zwischenspiel – klingen bis ins letzte Detail auskomponiert, und man hat nicht den Eindruck, dass es sich hier um ein Debütalbum handelt. Als Beispiel hierfür kann der längste Track der Scheibe, “Suicide Of A Chiromantist”, anführen. Die Nummer hat technische Kabinettstückchen ebenso zu bieten, wie zerbrechliche Melodien und theatralisch vorgetragene Vocals. Ganz große Nummer. Aber auch der Rest der Scheibe kann sich sehen lassen. Ein Song wie “Lucid Sin” hat dann vom Riffing her eher mit DISSECTION, als mit DREAM THEATER zu tun. Dazu passen auch die rauen Vocals von Sänger Elias perfekt. Überhaupt kann der Mann eine Menge am Mikro. Es weiß zielsicher, wie er welchen Part im jeweiligen Song passend zum Text am besten darbietet. Die Jungs springen zudem zwischen den Genres hin und her, dass man verzückt mit dem Kopf mitgeht. Proggige Gitarrenparts gehen Hand in Hand mit Black Metal Versatzstücken. So hat es nicht einmal Meister IHSAHN hinbekommen. Daneben steht dann eine Nummer der Marke “Antitecture”, die sich als eine Mischung aus eher moderneren Elementen und Alternative Rock entpuppt. Aber auch hier achten SWEEPING DEATH darauf, nachvollziehbare Gitarrenlicks zu spielen, die den Song zusammen halten.

Von SWEEPING DEATH wird man noch einiges hören

Neben den erwähnten Songs bietet “In Lucid” noch viel entdeckenswertes Songmaterial. Man sollte nur nicht den Fehler machen und die PLatte nebenbei hören. Dann nämlich funktioniert sie nicht. Für das Debütalbum der Bayern sollte schon reichlich Zeit eingeplant werden. Dann kann man alle Facetten von SWEEPING DEATH erfassen. Jedenfalls stimmen auch die Rahmenbedingungen auf “In Lucid”. Der Sound geht natürlich voll in Ordnung. Nicht zu kauzig, nicht zu überproduziert. Eben passend zur Musik gewählt. Dazu ein Cover, dem man mehr als einen Blick zugestehen muss, um alle Facetten zu entdecken, so rundet es das Gesamtwerk “In Lucid” perfekt ab. SWEEPING DEATH haben mit ihrem Debütalbum, auch, wenn es schon länger draußen ist, ein ganz heißes Eisen im Feuer, und ich bin mir sicher, dass wir von der Band noch eine Menge hören werden.

25.03.2019
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